Seit Mittwoch hängt eine große Regenbogenfahne über dem Südeingang der Pfarrkirche Breitenfeld in der Josefstadt. „Die Vielfalt der Menschen, die bei uns leben und sich in der Pfarre engagieren, schließt auch die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten ein. Als Pfarre heißen wir daher ausdrücklich LGBTIQ*-Personen willkommen. Jede und jeder soll sich in unserer Pfarre heimisch fühlen dürfen“, schreiben Pfarrmoderator Gregor Jansen und das Pfarrleitungsteam in einer Erklärung.
„Wenn jemand um pastorale Begleitung, Unterstützung im Gebet oder um den Segen Gottes bittet, werden wir niemanden davon ausschließen“, heißt es weiter. Und auch an der Pfarrkirche St. Elisabeth auf der Wieden weht seit kurzem neben dem Eingang eine Regenbogenfahne.

Einige Pfarrer segnen trotzdem
Nach dem vatikanischen Nein zur Segnung homosexueller Partnerschaften hat der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer am Donnerstag eine „intensive Auseinandersetzung und theologische Reflexion“ der kirchlichen Beurteilung von Homosexualität und von gleichgeschlechtlich orientierten Menschen gefordert – mehr dazu in religion.ORF.at
Kirche uneins über Segnung homosexueller Paare
Enttäuscht und frustriert reagieren Mitglieder der katholischen Kirche in Wien auf die Absage des Vatikans an die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.
Doch einige Pfarrer in Wien und Umgebung segnen homosexuelle Menschen weiterhin. „Wir sehen in diesem Dekret eine wirklich unzulässige Abqualifizierung einer ganzen Menschengruppe und auch eine Instrumentalisierung des Segens. Das heißt, ich verwende den Segen um maßzuregeln oder zu verbieten. Das geht schon gar nicht“, sagte Helmut Schüller von der Pfarrer-Initiative. Die Initiative wird gleichgeschlechtliche Paare weiterhin segnen.
Auch Dompfarrer Toni Faber ist „über dieses Signal sehr enttäuscht. Und ich glaube die Kirche muss bessere Zeichen setzen. Dieses Dokument ist einfach ein Schaden für die Pastoral- und die Seelsorge“.