Laura Stoll, The Lost Faces | Purification
Klaus Pichler, Wien Museum
Klaus Pichler, Wien Museum
Kultur

Kunstintervention im Tröpferlbad

Sich auflösende Gesichtsabgüsse sind im einstigen Florabad auf der Wieden zu erleben. Die Kunstaktion steht am Beginn einer Kooperation von Wien Museum und den Bezirksmuseen mit dem Ziel, lokale Einrichtungen zu unterstützen.

„Kunstinterventionen im Tröpferlbad“ lautet der Titel einer Serie an Interventionen, die in einer neuen Dauerausstellung münden. Unter dem Schlagwort „Bezirksmuseen Reloaded“ firmiert eine Kooperation zwischen Wien Museum und den Bezirksmuseen, um den lokalen Einrichtungen kuratorisch und organisatorisch unter die Arme zu greifen.

Zum Auftakt präsentiert das Bezirksmuseum Wieden ab 26.3. in seinenn Räumlichkeiten, dem einstigen Florabad, junge Kunst. Konkret wurden Künstlerinnen und Künstler gebeten, sich im einstigen Duschraum in vier Projekten mit dem Thema Hygiene und der Institution Bezirksmuseum als solches zu beschäftigen. „Das Thema Gesundheit und Hygiene ist durch Covid-19 gerade so aktuell wie schon lange nicht mehr“, unterstrich Wien-Museumsdirektor Matti Bunzl bei der Präsentation am Donnerstag.

Noa Schaub, Christopher Frieß, Marlene Fröhlich und Leonhard Pill (v.l.n.r.)
Marlene Froehlich | Luxundlumen.com

„The Lost Faces“ und „Weiße Flagge“

Den Auftakt markiert Laura Stoll, die bei „The Lost Faces|Purification“ sich auflösende Gesichtsabgüsse im Bezug zum Thema Reinigung stellt, bevor sich ab 30. April Marlene Hübner und Amelie Schlemmer mit der multimedialen Installation „Changing Cabinet“ dem Um- und Ausziehen vor dem Duschen widmen.

Ausstellungshinweis

„Kunstintervention im Tröpferlbad“, 26. März bis 30. Juni, Bezirksmuseum Wieden, Klagbaumgasse 4, 1040. Dienstag 10.00 bis 12.00, Mittwoch von 16.30 bis 18.30 Uhr

Ab 4. Juni nähern sich Christopher Frieß, Marlene Fröhlich, Leonhard Pill und Noa Schaub mit „Wieden Leaks“ konkret den Badeanstalten und dem Thema Museum, während Leo Mayr und Martin Weichselbaumer eine „Weiße Flagge“ als Installation konzipiert haben, die immer wieder an der Museumsfassade gehisst wird. Am Ende steht nach diesen Interventionen eine neue Dauerausstellung unter dem Titel „Im Tröpferlbad. Geschichte(n) von Gesundheit und Hygiene“, die im Herbst präsentiert wird.

Bezirksmuseum im Tröpferlbad

Das Thema könnte nicht aktueller sein: Im Bezirksmuseum Wieden widmet man sich jetzt Hygiene, Reinheit und Wasser und zwar in einem ehemaligen Duschraum des Tröpferlbades.

Nächste Station ab Mai die Josefstadt

„Das erste öffentliche Großprojekt von Bezirksmuseen Reloaded holt junge Kunst in die Bezirke und zeigt, wie Synergien optimal genutzt werden können“, zeigte sich Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) angetan von dem Projektstart. Weiter geht es nach dem Auftakt auf der Wieden ab Mai in der Josefstadt mit der Sonderausstellung „‚Vor Schand und Noth gerettet‘?! Findelhaus, Gebäranstalt und die Matriken der Alser Vorstadt“.