Ein Mann trägt eine FFP2-Maske
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Chronik

Neue Maskenpflicht stößt auf Ablehnung

Ab April gilt eine noch strengere FFP2-Masken-Pflicht am Arbeitsplatz. Masken müssen dann in allen Innenräumen getragen werden, außer im eigenen Büro. Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung laufen dagegen Sturm.

Ein kleines Büro mit zwei Schreibtischen, eine Werkhalle, ein Lager, ein Großraumbüro: Künftig müssen FFP2-Masken in allen Innenräumen getragen werden, egal wie groß. Für die Industrie bringt das massive Probleme in der Produktion. Denn die im Jänner mit den Gewerkschaften ausverhandelte Maskenpause nach 75 Minuten für all jene, die eine Maske tragen müssen, wird zu Produktionsstopps und Ausfällen führen.

Demnach müssen alle, die gemeinsam in einem Raum arbeiten, ins Freie gehen und dort eine halbe Stunde ohne Maske verbringen. Ein Pausenraum oder eine Teeküche sind künftig ebenfalls auch nur mit Maske zu betreten. Kritik an den derzeit unklaren Regeln kommt auch von anderen Sozialpartnern. Der Gewerkschaftsbund spricht davon, dass die Maßnahmen nicht praxistauglich seien.

PRO-GE will Masken-Erschwerniszulage für Monteure

Die Produktionsgewerkschaft PRO-GE fordert eine Erschwerniszulage für Monteure. Toni Steinmetz, Landessekretär der PRO-GE Wien, nennt einen Aufzugsmonteur als Beispiel. Dieser überwinde an einem normalem Arbeitstag 100 bis 150 Stockwerke zu Fuß und er trage dabei eine Werkzeugkiste von mindestens 25 Kilogramm. Dazu kämen noch andere Ersatzteile, die zu transportieren seien.

Monteure seien trotz Coronapandemie dauerhaft im Einsatz, für sie habe es aber keinen Applaus gegeben. Vielmehr habe man auf sie vergessen und keinerlei Regelungen getroffen, um ihren Arbeitsalltag zu erleichtern. „Im Winter wurden die Mittagspausen im Auto verbracht, da die Gastronomie geschlossen hatte. Gerade im städtischen Bereich gab es für viele nicht einmal die Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, sogar bei Tankstellen wurde der Zugang zu WC-Anlagen untersagt“, so Steinmetz am Freitag in einer Aussendung.

Ludwig: „Es geht um die Gesundheit“

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verteidigte die strengeren Maßnahmen am Donnerstag im „Wien heute“-Gespräch. Es gehe um die eigene Gesundheit und die der anderen Menschen, sagte er mit Verweis auf die schwereren Krankheitsverläufe der britischen Mutation. Er verstehe die Kritik der Sozialpartner und nehme deren Forderungen auch sehr ernst, sagte Ludwig, verwies dann aber auf die Zuständigkeit des Gesundheitsministers.