Mitarbeiter in Schutzanzug auf Intensivstation
APA/Helmut Fohringer
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Gesundheit

206 Menschen derzeit auf Intensivstation

Die Zahl der Coronavirus-Patienten in den Spitälern steigt. 206 Menschen brauchen in Wien derzeit intensivmedizinische Betreuung. Auch wenn die Spitäler an die Kapazitätsgrenzen stoßen, ein Transfer in andere Bundesländer ist kein Thema.

Das hat mehrere Gründe, wie ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes erläuterte: „Derzeit besteht kein Bedarf einer Verlegung von Patientinnen und Patienten. Wir kommen im Moment – Stand jetzt – mit den Kapazitäten klar.“ Wobei er auch hinzufügte: „Natürlich ist das in einer Pandemie eine Momentaufnahme.“ Überdies würden die Transfers keinen Sinn machen, da die Corona-Neuinfektionszahlen auch in den anderen Bundesländern im Steigen sind und die dortigen Krankenhaus-Ressourcen wohl ebenfalls voll gebraucht werden.

In Wien liegen aktuell 522 Menschen aufgrund einer Coronavirus-Infektion in sogenannten Normalbetten, weitere 206 Menschen benötigen intensivmedizinische Betreuung. In den Häusern des Wiener Gesundheitsverbundes werden davon im Normalbettenbereich 459 und im Intensivbereich 180 Erkrankte versorgt. Die anderen Covid-Patientinnen und -Patienten liegen in Einrichtungen der Ordensspitäler, die ebenfalls Corona-Erkrankte betreuen.

Stufe acht bei Intensivbetten wird vorbereitet

Im Wochenvergleich müssen um 92 Personen bzw. 14,5 Prozent mehr im Spital versorgt werden. Auf den Intensivstationen sind es um 22,6 Prozent mehr. Im Augenblick befindet man sich bei der Versorgung im Rahmen des Covid-Stufenplanes, sagte der Gesundheitsverbund-Sprecher. Dabei wird die Planung der Spitalskapazitäten mit dem laufenden Monitoring der Auslastung der Covid-Versorgungsbereiche kombiniert. Das erlaubt, bei steigendem Bedarf ausreichend Kapazitäten rasch zur Verfügung zu stellen und umgekehrt wieder für die Regelversorgung sicherzustellen. Dabei wird neben den Ordensspitälern auch mit den Privatspitälern kooperiert.

Der Stufenplan umfasst acht Stufen. Im Moment befinden sich die Spitäler im Normalbettenbereich auf Stufe fünf, wo 550 Normalbetten für die Betreuung Covid-Erkrankter vorgesehen sind. Im Intensivbettenbereich wird in den Spitälern bereits auf Stufe sieben agiert, wo circa 260 intensivmedizinische Betten für Corona-Patientinnen und -Patienten freigehalten werden. Darin enthalten sind 90 Betten, die mit High-Flow-Oxygen-Geräten ausgestattet sind. Damit ist eine spezielle Sauerstoff-Therapie bei Corona-Patientinnen und -Patienten möglich.

„Wir bereiten im Intensivbettenbereich gerade Stufe acht vor“, sagte der Sprecher weiters. Zuletzt wurde angekündigt, dass man – sollte es die Situation verlangen – auch eine neue Stufe neun schaffen werde. Allerdings gibt es dazu noch keine konkreten Planungen, sagte der Sprecher: „Wir denken, dass wir mit den geplanten acht Stufen auskommen, und wir hoffen, dass die von der Politik gesetzten Maßnahmen und Ankündigungen eine gewissen Dynamik aus dem Infektionsgeschehen rausnehmen.“

Akutversorgung wird aufrechterhalten

Insgesamt verfügt der Gesundheitsverbund über rund 6.000 Normalbetten sowie 550 Intensivbetten – allerdings in Summe und nicht nur für an Covid-19 erkrankte Menschen. Der Preis der Bettenfreimachung für Corona-Patientinnen und -Patienten ist die weitere Reduktion von Leistungen. Was aber heute einmal mehr versichert wurde: Die Akutversorgung wird jedenfalls immer aufrechterhalten. „Alle Operationen, die nach medizinische Indikation unbedingt durchgeführt werden müssen, werden durchgeführt“, unterstrich der Sprecher.