Chronik

Erster Transgender-Zebrastreifen in Wien

Im neunten Bezirk gibt es seit heute den ersten „Trans*-Pride Zebrastreifen“ als Zeichen gegen Diskriminierung. Damit wolle man am Alsergrund Vielfalt und Solidarität leben, betonte Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) bei der Präsentation.

Der Transgender-Zebrastreifen hat die Farben rosa, blau und weiß – rosa für Mädchen, blau für Bub und weiß für Menschen, die sich keinem dieser beiden Geschlechter zuordnen. "Damit ist uns ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung gelungen. Das ist einzigartig, nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich“, sagte Bezirksvorsteherin Ahmad.

„Noch immer hängen Änderungen des Geschlechtseintrages von medizinischen Gutachten und nicht von der Lebensrealität von Betroffenen ab“. Die Aufgabe der Politik sei es, für ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen zu sorgen – unabhängig von der Geschlechtsidentität, betonten die Bezirksvorsteherin Ahmad und Bezirksrätin Dominique Mras (beide SPÖ). Letztere hatte im Vorjahr den Antrag für den Zebrastreifen eingebracht.

Im Vorjahr erste Geburtsurkunde mit „inter“ ausgestellt

Das Standesamt Steyr hatte im Vorjahr erstmals in Österreich eine Geburtsurkunde mit dem Geschlechts-Eintrag „inter“ ausgestellt. Bis dahin hatte das Innenministerium die Eintragung dieser Geschlechtsbezeichnung trotz höchstgerichtlicher Vorgaben verweigert.

Das Ministerium verwies darauf, dass das in der verwendeten Software nicht vorgesehen sei. Nach einer Amtsmissbrauchs-Anzeige gegen Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) erfolgte die Eintragung doch. Es hieß damals vom Standesamt Steyr, dass die Software geändert wurde und der Eintrag nun erfolgen könne.

Ein Mann geht vor dem Burgtheater über einen Regenbogen-Schutzweg
ORF
Regenbogen-Zebrastreifen vor dem Burgtheater

Bereits mehrere Regenbogen-Zebrastreifen

Neben dem Transgender-Zebrastreifen gibt es in Wien auch Regenbogen-Zebrastreifen für die schwule Community. Anlässlich der EuroPride bekam Wien 2019 ihren ersten Regenbogen-Schutzweg. Vor dem Burgtheater wurden die Zwischenräume des Zebrastreifens in den LGBT-Farben ausgemalt. Weitere folgten in Mariahilf und Margareten.