Bis vorige Woche war die Teilnahme an „Alles gurgelt“ nur für ausgewählte Betriebe und Organisationen möglich. Dann wurde es für alle Wienerinnen und Wiener ausgerollt – mehr dazu in Vier PCR-Gurgeltests pro Woche für jeden. „Es hat alles sehr gut funktioniert“, zog das Rathaus am Donnerstag eine erste Bilanz. Seit Freitag wurden rund 830.000 Testkits ausgegeben und 132.500 Proben (22.100 pro Tag) ausgewertet. Weitere 30.000 Proben wurden am gestrigen Mittwoch abgegeben und befinden sich in Auswertung.
„Der Lagerstand in Filialen wird laufend beobachtet. Es gibt keine Engpässe, keine Nachschubprobleme. Wir haben über 1,8 Mio. Testkits lagernd, die laufend an Filialen ausgeliefert werden“, berichtete ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA. Die bisherige Teilnahme entspreche den Erwartungen, hieß es. Der Tages-Topwerte bei ausgegebenen Kits liege bei mehr als 201.000, bei ausgewerteten Proben bei 35.000.
„Kapazitäten bei weitem noch nicht ausgeschöpft“
Das Rathaus rief außerdem die Städterinnen und Städter zum Mitmachen auf: „Die Kapazitäten sind aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft, auch aufgrund der hohen Neuerkrankungen ist es wichtig, Infektionen frühzeitig zu erkennen. Daher der Aufruf: Liebe Wienerinnen und Wiener, nehmt teil und lasst euch über ‚Alles gurgelt!‘ testen.“ Mit einer erhebliche Steigerung der täglichen Testungen wird überdies nach den Osterferien und dann, wenn man Testergebnisse wieder für derzeit geschlossene Dienstleistungen (zum Beispiel Friseur, Massage) nutzen kann, gerechnet.
Das Pilotprojekt „Alles gurgelt“ startete Ende Jänner. Zunächst konnten nur ausgewählte Betriebe und Organisationen teilnehmen. Seit vergangenem Freitag ist dies für die gesamte Wiener Bevölkerung möglich. Die PCR-Tests sind kostenlos und können zuhause durchgeführt werden.
Die Testkits der Herstellers Lead Horizion werden dabei bei in einer der 152 Bipa-Filialen abgeholt. Die Abgabe nach absolvierter Testung ist an allen über 620 Rewe-Standorten in ganz Wien möglich – also bei Billa, Merkur, Bipa, Penny oder auch Tankstellen mit Rewe-Shops. Letztere stehen dafür auch am Sonntag und am Feiertag zur Verfügung.
Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden versprochen
Die Registrierung – und damit auch die Verwendung der Tests – ist über die Website „Alles gutrgelt“ bzw. der App von Lead Horizon möglich. Dort gibt es auch alle Informationen zum Testablauf, Antworten zu den gängigen Fragen und die Links zu den Barcodes, mit denen man die Testkits holen kann.
Bis dato wurden im Rahmen von „Alles gurgelt“ insgesamt – also inklusive dem Pilotprojekt mit Unternehmen – 395.907 Proben ausgewertet. Davon waren 0,46 Prozent (1.829) positiv. Auch wenn jetzt mehr Menschen teilnehmen, soll die Auswertung weiter zügig funktionieren. Die Ergebnisse kommen „bis auf wenige Ausnahmen“ innerhalb von 24 Stunden, teilweise sogar schneller, versprach der Sprecher des Gesundheitsstadtrats.
Kostenlose Apothekentests waren Mangelware
Fünf Gratis-Corona-Selbsttests pro Monat und Person waren angekündigt, aber sehr rasch vergriffen. Jetzt gibt es wieder welche in den Apotheken. Ein Großhändler, der rund die Hälfte der Apotheken in Wien beliefert, spricht davon, dass die Apotheken mehr bekommen, als sie eigentlich abgerufen haben. Und auch die Großhändler haben die begehrten Tests massenweise auf Lager.
Um den Engpass zu beheben, wurde die Belieferung der Apotheken umgestellt. Bisher wurden Kontingente einfach zugeteilt, jetzt bestellen die Apotheken was sie benötigen.
Fünf Tests pro Monat für alle ab 15
Die sogenannten Wohnzimmertests sind für alle versicherten Personen ab 15 Jahren gedacht. Die Ausgabe der Testkits ist an die E-Card gekoppelt. Kundinnen und Kunden können auch für Bekannte und Verwandte einmal im Monat fünf kostenlose Selbsttests mitnehmen. In so einem Fall muss aber die E-Card mitgebracht werden, diese wird in der Apotheke gesteckt und gelesen.