Beinahe menschenleer war es vor der Karlskirche, wo sich an schönen Tagen an sich schon zur Mittagszeit Sonnenhungrige tummeln. Einige Parkbänke waren besetzt, Gruppen waren keine zu sehen, der Basketballplatz im Resselpark blieb ungenutzt. Maske trug kaum einer, ein junges Pärchen zeigte sich überrascht, als die zwei darauf angesprochen wurden: „Wos? Im Freien a? Seit wann?“
Zu Hause „zu eng, außerdem haben wir Ferien“
Dass wieder Lockdown ist, zeigte sich vor allem auch am Donaukanal, wo kaum etwas los war. Die FFP2-Maskenpflicht war hier nicht allen bekannt. „Dass es hier speziell auch gilt, habe ich nicht gewusst, ich dachte, nur bei Menschenansammlungen“, sagte ein Mann gegenüber „Wien heute“.
Auf dem Maria-Theresien-Platz, wo sich am Vorabend noch Dutzende Jugendliche und junge Erwachsene eingefunden hatten, saßen vier Mädchen im Gras und blinzelten in die Sonne. „Wir sind Schwestern“, lachte eine, auf die Osterruhe und die damit verbundenen Regeln angesprochen. Zu Hause sei es „zu eng, außerdem haben wir Ferien“.
Die vier hatten ebenso wenig Masken auf wie ein Zeitungsleser im MuseumsQuartier (MQ), „aber hier brauch ich auch keine“, sagte der Mann. Er hoffe, dass er weiter ungestört lesen könne: „Polizei war jedenfalls noch keine da.“ Die Verordnung der Stadt weist tatsächlich nur eine Maskentragepflicht vom Maria-Theresien-Platz bis zum Museumsplatz vor dem MQ aus. Der Innenhof des MQ liegt nämlich auf Privatgrund, wo die Eigentümer jedoch seit Donnerstag bis auf Weiteres ebenfalls eine FFP2-Maskenpflicht verhängt haben.
Polizei setzt auf Aufklärung
Eine Verlagerung auf maskenfreie Freiräume, wie zum Beispiel den Burggarten und den Votivpark, hat es am ersten Tag der Osterruhe nur vereinzelt gegeben, berichtete „Wien heute“. „Also wir waren schon öfters hier im Votivpark. Aber wir sind hauptsächlich heute schon extra hierhergekommen, weil an anderen Orten Maskenpflicht ist“, sagte eine junge Frau im Votivpark. „Ja, wir sind hergekommen wegen der Maskenpflicht“, sagte eine andere Jugendliche.
Lockdown hat begonnen
Seit Mitternacht gilt die sogenannte Osterruhe im Osten des Landes. In Wien gilt auch die FFP2-Maskenpflicht an stark frequentierten Plätzen.
Die Wiener Polizei richtete am ersten Tag der neuen Maßnahmen ihren Fokus auf Aufklärungsarbeit an den entsprechenden Orten, wie Pressesprecher Christopher Verhnjak auf APA-Anfrage sagte. „Unsere Prämisse ist am Anfang immer der Dialog“, sagte er. In den meisten Fällen reiche das aus. Nur wenn Personen uneinsichtig seien, würden Organmandate bzw. Anzeigen verhängt. Über das Osterwochenende werden auch gemeinsam mit der Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien Kontrollen durchgeführt.