Chronik

Trafikantin nach Brandanschlag verstorben

Jene 35-jährige Trafikantin, die am 5. März am Alsergrund offenbar von ihrem Ex-Lebensgefährten mit Benzin übergossen und angezündet worden war, ist ihren schweren Verletzungen erlegen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien. Der Tatverdächtige sitzt in U-Haft.

Einen Monat haben die Ärztinnen und Ärzte im AKH um das Leben der 35-jährigen Trafikantin gekämpft. Letztlich erfolglos. Sie erlitt schwerste Verbrennungen und war auf der Intensivstation in künstlichem Tiefschlaf.

Der Verdächtige soll am 5. März um die Mittagszeit in die Trafik in der Nußdorfer Straße am Alsergrund gekommen sein. Was dann geschah, schilderte die Frau noch am Tatort Polizisten, ehe sie mit schwersten Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde: Ihr Ex-Partner habe sie angegriffen und angezündet, danach habe er die Tür des Geschäfts versperrt und sei davongelaufen.

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Versuchter Mord in Wien-Josefstadt: Ein Mann soll eine Frau mit Benzin übergossen und angezündet haben. im Bild: Verrauchter Tatort
ORF/Claudia Peintner
Einsatzkräfte am Schauplatz in der Nu§dorfer Stra§e in Wien-Alsergrund nachdem am Freitag, 5. März 2021, eine Trafikantin mit Flüssigkeit überschüttet und dann angezündet worden war.
APA/HERBERT NEUBAUER
Versuchter Mord in Wien-Josefstadt: Ein Mann soll eine Frau mit Benzin übergossen und angezündet haben. im Bild: Einsatzkräfte am Tatort
ORF/Claudia Peintner
Versuchter Mord in Wien-Josefstadt: Ein Mann soll eine Frau mit Benzin übergossen und angezündet haben. im Bild: Einsatzkräfte am Tatort
ORF/Claudia Peintner
Versuchter Mord in Wien-Josefstadt: Ein Mann soll eine Frau mit Benzin übergossen und angezündet haben. im Bild: Einsatzkräfte am Tatort
ORF/Claudia Peintner

Noch keine Anklage

Anrainer und Passanten bemerkten dann den Rauch aus der Trafik: Mit Hilfe eines Einkaufwagens zertrümmerten sie die Scheibe der Eingangstüre, um die 35-Jährige zu retten. Auf der Straße befand sich zufällig ein Wagen des Samariterbundes, die Sanitäter löschten die in Flammen stehende Frau mit Decken.

Mit einer Großfahndung wurde nach dem 47-Jährigen gesucht. Schließlich meldete er sich am Tag der Tat kurz nach 17.00 Uhr am Polizeinotruf und gab seinen Standort bekannt. Der Verdächtige wurde in eine Justizanstalt eingeliefert und in Untersuchungshaft genommen. Er hat laut Polizei die Tat grundsätzlich gestanden, bestreitet aber eine Tötungsabsicht.

Trafikantin nach Brandanschlag gestorben

Die 35-jährige Trafikantin, die vor vier Wochen in ihrem Geschäft offenbar von ihrem Ex-Partner in Brand gesteckt wurde, ist ihren schweren Verletzungen erlegen. Die Frau hatte seit der Attacke im AKH um ihr Leben gerungen. Dem 47-jährigen Ex-Freund droht eine Mordanklage.

Gegen den Mann werde weiter ermittelt, sagte die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft Nina Bussek am Ostermontag – durch den Tod des Opfers aber nun wegen des Verdachts des Mordes. Zuvor war es um versuchten Mord gegangen.

Spenden wurden gesammelt

Verwandte und Freunde hatten zu Spenden für das Opfer aufgerufen, weil Rehabilitation und ständige Pflege nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Raum standen. Es kamen knapp 50.000 Euro zusammen. „Wer will, kann seine Spende stornieren. Das Geld, das übrig bleibt, geht an die Familie des Opfers und wird zur Abdeckung aller Kosten rund um den Trauerfall verwendet. Was noch davon übrig bleibt, spendet die Familie an eine Einrichtung für Frauen“, hieß es in einer Mitteilung der Plattform, über die die Spenden gesammlet wurden.