Egal ob Oper oder Sprechtheater, Zoglauer schaffte es, Begeisterung oder Missfallen auf pointierte Weise zu äußern. Seine „Nach der Premiere“-Kritiken waren oft unerbittlich.
Trauer um Ex-ORF-Kulturredakteur
Der langjährige ORF-Kulturredakteur Franz Zoglauer ist vergangenes Wochenende im Alter von 74 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem ORF im Jahr 2009 moderierte er Sendungen wie das „Kulturjournal“ und führte zahlreiche Interviews mit prominenten Künstlerinnen und Künstlern aus dem Bereich Schauspiel und Oper. Zuletzt schrieb er Kulturbeiträge für die Wochenzeitung „Die Furche“.
1973 kam der studierte Theaterwissenschaftler in den ORF, wo er bis zu seinem Ausscheiden 2009 Kultursendungen moderierte, Beiträge gestaltete und Bühnenstars interviewte. Nach seinem Ausscheiden aus dem ORF gestaltete er bei ATV mit Erna Cuesta die Kultursendung „Highlights“. Zudem war Zoglauer Coautor der Erinnerungen der Sängerin Christa Ludwig. Zuletzt schrieb er Kulturbeiträge für den „Kurier“ und die Wochenzeitung „Die Furche“.
„Begnadeter Vermittler“
„Franz Zoglauer zählte zu den raren Menschen, die Kultur förmlich in ihrer DNA tragen. Er lebte mit einer solchen Leidenschaft für Oper und Theater, dass die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem völlig aufgelöst wurden – und er war ein begnadeter Vermittler dieser Leidenschaft für das Wahrhaftige und Schöne", schrieb ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl in einer Aussendung.
Und weiter: "Mit seinem enormen Wissen, seinem Esprit und seiner erzählerischen Souveränität war er immer Vorbild für die gesamte Kulturabteilung. Ein herber Verlust für uns Kolleginnen und Kollegen, aber auch für die gesamte Kulturszene. Unser Mitgefühl gilt seiner wunderbaren Familie, die ihm bei seiner Arbeit immer eine große Hilfe war.“
SPÖ-Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler würdigte Zoglauer in einer Aussendung: „Mit dem Ableben von Franz Zoglauer verliert die Kulturlandschaft Österreichs eine ihrer prägnantesten Stimmen und einen Menschen, der mit einem ungeheuren Wissen, mit gelebter Bildung und großem Enthusiasmus für Kultur begeistert hat.“