Gummistiefel warten darauf, wieder benützt zu werden
AFP/Christoph Stache
AFP/Christoph Stache
Bildung

Kindergärten zu 40 Prozent ausgelastet

Der Lockdown macht sich auch in den städtischen Wiener Kindergärten deutlich bemerkbar: Die Auslastung liegt derzeit bei rund 40 Prozent. Damit sind – zumindest vorerst – sogar weniger Kinder anwesend als im vorigen Lockdown.

Einmal pro Woche wird in den städtischen Kindergärten erhoben, wie viele Kinder anwesend sind. Am Dienstag, also am ersten Tag nach den Schul-Osterferien, waren 40,5 Prozent der Kinder da. Das sei schon ein „ganz ordentlicher Rückgang“, so eine Sprecherin der für die Kindergärten zuständigen Magistratsabteilung 10 (MA 10). Zum Vergleich: In der Woche vor den Osterferien – also vor dem Lockdown – waren 74 Prozent der Kinder in den städtischen Kindergärten anwesend, in den Osterferien 29 Prozent.

Die Auslastung der städtischen Kindergärten ist damit aktuell niedriger als im Jänner-Lockdown: Damals war mehr als die Hälfte der Kinder anwesend. Im Lockdown vor Weihnachten waren es übrigens etwa 37 Prozent – und im allerersten Lockdown vor einem Jahr zum Teil nur 0,62 Prozent, denn es durften nur Eltern in systemrelevanten Berufen ihre Kinder in die Kindergärten bringen.

Befreiung von Kindergartenpflicht mit Attest möglich

Im Lockdown ist derzeit auch die Kindergartenpflicht wieder ausgesetzt. Kinder im verpflichtenden letzten Kindergartenjahr gelten also ohne Konsequenzen automatisch als entschuldigt, wenn sie nicht kommen. Grundsätzlich gilt die Kindergartenpflicht auch während der Pandemie – bei Missachtung drohen Verwaltungsstrafen. Fernbleiben dürfen Kinder aber, wenn sie selbst oder Menschen, mit denen sie zusammen wohnen, zur Coronavirus-Risikogruppe gehören. Dazu müsse jedoch ein Attest als Nachweis vorgelegt werden, so die Sprecherin der MA 10 gegenüber wien.ORF.at.

Auch bei den privaten Kindergärten ist ein entschuldigtes Fernbleiben laut MA 10 grundsätzlich möglich. Hier ist es aber komplizierter: Der private Träger müsse das entsprechende Attest bei der MA 10 vorlegen, so die Sprecherin. Es müsse nämlich erst genehmigt werden, dass die städtischen Förderungen für den Kindergartenplatz trotz Abwesenheit des Kindes weiterbezahlt werden.

Abmeldungen belasten Privatkindergärten

Die privaten Kindergärten in Wien kämpfen in der Pandemie unterdessen mit finanziellen Problemen. So werden zum Teil Kinder wieder abgemeldet – oder gar nicht angemeldet, weil die Eltern den beruflichen Wiedereinstieg verschieben oder den Job verloren haben. Für die Kindergärten bedeutet das weniger Förderungen. Gleichzeitig gibt es Mehrkosten, etwa durch vermehrte Krankenstände und Überstunden.

Rund neun Prozent an Schulen betreut

Deutlich niedriger als in den Kindergärten ist aktuell die Auslastung der Betreuungsangebote an den Wiener Schulen. An allen Standorten der Volksschule und Sekundarstufe I (v.a. AHS-Unterstufe und Mittelschule) wird trotz Fernunterricht Betreuung angeboten. In Wien nahmen dies am Dienstag laut einer Erhebung der Bildungsdirektion rund neun Prozent der Schülerinnen und Schüler in Anspruch. Das ist wesentlich weniger als während der beiden Lockdowns im Herbst bzw. nach Weihnachten.