Schild Intensivstation in Krankenhaus
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CORONAVIRUS

Zahl der Intensivpatienten vorerst stabil

Die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Covid-19-Patientinnen und -Patienten ist laut Wiener Gesundheitsverbund vorerst stabil. Die zuletzt diskutierte neue Höchststufe neun im Spitalsplan ist derzeit nicht notwendig.

Laut Wiener Gesundheitsverbund wurden am Freitag 198 Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen in Wien versorgt, das Gesundheitsministerium gibt 226 an. Damit liegt man unter dem am Dienstag erreichten Höchstwert von 233 Betroffenen. Auf den Normalstationen wurden 438 infizierte Personen betreut. Dass der Zuwachs – jedenfalls derzeit – eingebremst wurde, lässt die Hoffnung aufkeimen, dass man den Spitals-Stufenplan, mit dem die Kapazitäten gesteuert werden, nicht erweitern muss.

Der Gesundheitsverbund war vor kurzem in die konkrete Planung einer neuen Stufe neun gegangen, um weitere Reserven zu mobilisieren. Derzeit befindet man sich in der – bisher höchsten – Stufe acht. In dieser sind bis zu 310 intensivmedizinische Betten für die Betreuung von Covid-Patientinnen und -Patienten verfügbar. Dieses Limit wurde bisher nicht ausgeschöpft. Bleibt die Lage weiter stabil, dann werde man wohl die nächste Stufe nicht brauchen, hieß es am Freitag. Am Konzept dafür werde man aber weiter arbeiten, wurde betont.

Derzeit 8.836 aktive Fälle in Wien

Bei den Fallzahlen wurde am Freitag ein Rückgang verzeichnet. Waren am Donnerstag noch mehr als 1.000 Infektionen registriert worden, waren es am Freitag 529. Insgesamt sind in Wien seit Beginn der Pandemie 122.544 positive Testungen bestätigt. 111.716 Personen sind inzwischen wieder genesen. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 1.992. Somit verzeichnet die Bundeshauptstadt laut Krisenstab aktuell 8.836 aktive Fälle.

Am gestrigen Donnerstag wurden in Wien 64.799 Testbefunde eingemeldet. Davon waren 49.997 PCR-Tests und 14.802 Antigen-Schnelltests. 50 Prozent der Personen, die zurzeit in Wien positiv getestet werden, sind nach Angaben des Krisenstabs zum Zeitpunkt der Untersuchung ohne Symptome.

Weitere Lockdown-Beratung noch unklar

Der Hauptausschuss des Nationalrats hat am Freitag die Verlängerung des harten Lockdowns in der Ostregion bis zum 18. April genehmigt. Neben ÖVP und Grünen stimmte auch die SPÖ der entsprechenden Verordnungsnovelle von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu. Demnach bleiben die Geschäfte in Wien, Niederösterreich und Burgenland – abgesehen vom Lebensmittelhandel und einigen wenigen weiteren Ausnahmen – bis zum Sonntag nächster Woche geschlossen.

Wie es nach dem 18. April weitergeht ist vorerst unklar. Das nächste Treffen der Bundesregierung mit Experten, Landeshauptleuten und Vertretern der Oppositionsparteien im Nationalrat findet erst zwei Tage vor dem derzeitigen Ende des Lockdowns, am 16. April, statt. Eine Verlängerung wäre laut Gesundheitsministerium rechtlich möglich, der notwendige Hauptausschuss des Nationalrats könne auch kurzfristig einberufen werden, auch am Wochenende.

Eine Entscheidung könnte aber auch schon vor dem Gipfel fallen. Es gebe laufend Gespräche, heißt es aus dem Ministerium und aus dem Büro von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Er hat zuletzt einen längeren Lockdown nicht ausgeschlossen. Sollte es nicht gelingen die Zahl der Menschen auf den Intensivstationen „drastisch zu reduzieren“, werden „weitere Maßnahmen“ notwendig sein, so Ludwig.

Hotels erwarten Entspannung erst 2023

Die Wiener Hotellerie rechnet erst 2023 mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Bis dahin sei wohl noch Unterstützung nötig, schreibt Dominic Schmid, Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien, am Freitag in einer Aussendung. Heuer im Sommer könnte eine Auslastung von 30 bis 40 Prozent erreicht werden – wenn Touristen aus Deutschland, Spanien und Italien ohne Quarantäne ein- und zurückreisen dürfen. Um Gewinne zu schreiben, würde das aber nicht ausreichen.

Grundsätzlich könnten die Hotels in Wien mit einer Vorlaufzeit von drei Wochen wieder hochfahren, so Schmid. Um den Prozess zu starten, sei vor allem ein Öffnungsdatum nötig. Es würden auch Rahmenbedingungen reichen: „"Wenn es heißt, ab einer gewissen Durchimpfungsrate dürfen wir aufsperren, hilft uns das auch schon, denn auch dann wissen wir ungefähr, wann es losgehen wird.“ Die nun präsentierte Öffnungskommission sieht er nicht nur als positives Zeichen für die Branche, sondern als wichtige Voraussetzung. Sie solle die Planbarkeit schaffen.