Dose im Gras
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Chronik

Müllprobleme durch Lockdown-Spaziergänger

Die Pandemie bringt Probleme auch für die Natur zu Tage. Denn mit jedem Lockdown steigt die Zahl der Spaziergänger auf den Stadtwanderwegen und in den Weingärten. Sie hinterlassen oftmals Berge an Müll.

Noch nie war Spaziergehen so beliebt wie jetzt. Besonders schön in den Weingärten im 23. Bezirk. teilweise wandern die Massen auch auf Privatgrund querfeldein durch Felder und Weingärten, feiern Partys und holen sich den Adrenalinkick mit dem Mountainbike. „Wir haben Leute gesehen, die auf unseren Weinhütten herumgetanzt sind, es wurden Grillfeuer veranstaltet, es wird Müll hinterlassen, Bierflaschen zertreten“, sagte Stefan Fuchs, Obmann des Weinbauvereins Mauer, am Sonntag gegenüber „Wien heute“.

Schadstoffe gelangen in den Boden

Berge an Müll bleiben zurück: Dosen, Flaschen, Glassplitter bis hin zu Tausenden Zigarettenstummeln. Der Biowinzer ist unfreiwillig zum Müllsheriff geworden. „Das Problem ist, so ein Zigarettenstummel braucht 15 Jahre bis er sich zersetzt und ist bis dahin natürlich pures Gift für Kleinlebewesen, Bodenlebewesen oder Vögel.“ Tiere können an dem Gift qualvoll verenden.

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Hinweistafel zum Müllsammeln in Natur
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Hinweistafel im Weinberg
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Müll im Gras
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Dose im Gras
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Ein weiteres Problem sind Dosen und Glassplitter. Sie können Tiere – frei laufende Hund wie Wildtiere – verletzen. Hinzu kommen Schadstoffe, die in den Boden gelangen. Irrtümlich werden auch herumliegende Dosen auf den Feldern von landwirtschaftlichen Maschinen zerkleinert. „Und dann wird letztlich auch Sondermüll im Acker landen und das ist das, was wir nicht wollen“, so Andreas Januskovecz, Forstdirektor der Stadt Wien.

Spaziergänger hinterlassen Müll in der Natur

Mit jedem Lockdown steigt die Zahl der Spaziergänger auf den Stadtwanderwegen und in den Weingärten. Diese hinterlassen oftmals Berge an Müll.

Hinweistafeln auf beliebten Routen

Bevor gestraft wird und um das Müllproblem in den Griff zu bekommen, wurden in der ganzen Stadt 260 Tafeln aufgestellt: in Weingärten, auf Wander- und Feldwegen. Die – freundliche – Botschaft: Müll wieder mitnehmen. Bitte. Danke.

Eine Frühjahrsputz-Initiative gibt es auch von Global 2000. „Wegen des zunehmenden Müllproblems rufen wir Menschen und Gemeinden in ganz Österreich dieses Jahr unter dem Motto ‚Look down im Lockdown‘ dazu auf, einen Blick hinunter zu werfen, Müll aufzusammeln und mit der DreckSpotz App zu dokumentieren“, so Lisa Grasl, Projektleiterin der DreckSpotz App bei Global 2000.