Auch wenn klarerweise die Coronapandemie im Zentrum steht, dem neuen Minister werden auch andere Projekte ans Herz gelegt. Die Beschleunigung des Impftempos ist für Sprecher Gerald Bachinger und seine Stellvertreterin Sigrid Pilz die erste große Aufgabe. Sie erwarten sich aber zudem eine Stärkung der Patientenrechte und neue Initiativen im niedergelassenen Bereich in Richtung eines flächendeckenden Netzes von Primärversorgungszentren.
Mückstein wird neuer Gesundheitsminister
Der Wiener Allgemeinmediziner Wolfgang Mückstein folgt auf den heute zurückgetretenen Rudolf Anschober (Grüne) und wird Gesundheits- und Sozialminister. Mückstein ist einer der Leiter des Primärversorgungszentrums in Wien.
Die Österreichische Gesundheitskasse schlägt in dieselbe Kerbe. Mückstein habe mit der Gründung des ersten Primärversorgungszentrums bewiesen, dass er für neue, innovative Versorgungsmodelle offen sei. Also freue man sich, gemeinsam die Weichen für eine flächendeckende Primärversorgung zu stellen, hieß es in ersten Stellungnahmen zur Neubesetzung im Ministerium.
36 Primärversorgungszentren sollen es werden
Die Primärversorgungszentren sollen eine bessere, näher am Wohnort gelegene medizinische Versorgung der Bevölkerung ermöglichen und so die Spitalsambulanzen entlasen. Sie sollen das gesamte Jahr über längere Öffnungszeiten bieten und durch ein Team aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten ein umfassendes Angebot für Patientinnen und Patienten bieten. Mückstein eröffnete vor sechs Jahren das erste Primärversorgungszentrum Österreichs in der Mariahilferstraße im 6. Bezirk.
Weitere sollten folgen, doch der Ausbau geht schleppender voran als ursprünglich geplant. Derzeit gibt es vier Primärversorgungszentren in Wien, nämlich im 2., 6., 12. und 22. Bezirk. Vier weitere sind von der Österreichischen Gesundheitskasse ausgeschrieben, und zwar in den Bezirken 10, 15, 18 und 21. 36 Primärversorgungszentren sollen es bis zum Jahr 2025 insgesamt werden. Das ist zumindest im regionalen Strukturplan Gesundheit so festgeschrieben.