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APA/dpa/Caroline Seidel
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RELIGION

Erstkommunion: Bitte um Verschiebung

Der Lockdown in Wien gilt bis mindestens 2. Mai, religiöse Feste wie Erstkommunion und Firmung sind aber mit Einschränkungen theoretisch möglich. Die Erzdiözese Wien ersucht nun jedoch, die Feste zu verschieben.

In einem E-Mail schreibt die Erzdiözese Wien an ihre Pfarren: „Wir bitten Sie dringend, Firmungen und Erstkommunionfeiern möglichst auf die Zeit nach dem regionalen Lockdown der Ostregion (…) zu verschieben.“ Zwar wären die Feiern in sehr einfacher Form auch unter den aktuellen Auflagen erlaubt, wird erklärt. Aber es kämen dabei unter anderem Menschen zusammen, die sich bei einer gewöhnlichen Messe nicht treffen würden.

Es wären bei einer Firm- oder Erstkommunionfeier deutlich mehr Mitfeiernde als bei einem „normalen“ Sonntagsgottesdienst zu erwarten, so die Erzdiözese in dem Schreiben weiter. Zudem würden viele der zu erwartenden Mitfeiernden einer Risikogruppe angehören. Und etwa Proben mit den Firmkandidaten und Erstkommunionkindern wären wegen der derzeit geltenden Regeln nicht möglich.

Tests vor Firmungen empfohlen

Sollten sich Pfarren dennoch zu Erstkommunion- oder Firmungsfeiern entschließen, ersucht die Erzdiözese um zusätzliche Präventionsmaßnahmen. Dazu gehört die „Ermutigung“ aller Teilnehmer der Gottesdienste, sich testen zu lassen, und der Hinweis, dass Zusammenstehen in und vor der Kirche vor dem Gottesdienst wegen des Ansteckungsrisikos unterbleiben muss.

Man rechne damit, dass auch im Lockdown vereinzelt Feiern stattfinden, so ein Sprecher der Erzdiözese gegenüber Radio Wien. Im kleinen Rahmen sei das auch unbedenklich, wird betont. Dass man damit zu größeren Familienfesten im Anschluss animiert, glaubt die Diözese nicht.

Hochzeiten im „kleinsten Kreis“

Grundsätzlich legen die Religionsgemeinschaften die Regeln für religöise Rituale selbst fest. Dadurch ist hier während des Lockdowns zum Teil mehr erlaubt als in anderen Bereichen. So sind bei standesamtlichen Hochzeiten in Wien derzeit nicht einmal Trauzeugen dabei. In der katholischen Kirche darf man hingegen „im kleinsten Kreis“ heiraten – was das konkret heißt, entscheidet der Pfarrer.

Keine Konfirmationen in Evangelischer Kirche

In der Evangelischen Kirche gebe es in Wien im Lockdown derzeit keine Konfirmationen, so Matthias Geist, Superintendent der evangelisch-lutherischen Diözese Wien gegenüber Radio Wien. Auch Trauungen und Taufen finden laut Geist im Moment keine statt. Erstkommunionfeiern gibt es ohnehin nicht.

Möglicherweise würden einige Konfirmationen im Mai im kleinen Rahmen abgehalten werden, erklärte der Superintendent, im Fall einer Verlängerung des Lockdowns sei dies jedoch auch sehr unwahrscheinlich. Eine Entscheidung kann in der basisdemokratisch organisierten Evangelischen Kirche jedoch immer nur das sogenannte Presbyterium fällen, also der gewählte Vorstand einer Pfarrgemeinde.

Längerer Lockdown auch in Niederösterreich

Die Einschränkungen im derzeitigen Lockdown wären am Sonntag ausgelaufen, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat aber bereits am Montag eine Verlängerung angekündigt. Ludwig verwies auf die hohe Belegung der Intensivstationen und die höhere Verbreitung der Virusvariante B.1.1.7. Niederösterreich hat sich dem Vorgehen in Wien angeschlossen – mehr dazu in Wien verlängert Lockdown bis 2. Mai.