Am Freitag, 05. Februar 2021, wurde im Rahmen der PK „Erweiterung des Wiener Testangebots“ ein PCR-Selbsttest mittels Gurgelmethode vorgestellt. Im Bild: Mit einem Laptop wird der Gurgeltest registriert. –
APA / Georg Hochmuth
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Coronavirus

Über 4.500 Infizierte bei Gurgeltests entdeckt

Beim Projekt „Alles gurgelt!“ werden in Wien derzeit täglich rund 31.400 PCR-Gurgeltests ausgewertet. Bisher wurden dabei über 4.500 CoV-Infektionen entdeckt. Das dafür eingerichtete Laborzentrum ist aber noch bei Weitem nicht ausgelastet.

Genau 4.534 Proben wurden bei „Alles gurgelt!“ bis Sonntag positiv auf das Coronavirus getestet. Das sind 0,54 Prozent der insgesamt über 833.000 eingelangten Proben. Die Positivrate ist damit niedriger als bei allen Wiener Tests insgesamt, wo sie derzeit 1,2 Prozent beträgt. Allerdings sind hier auch viele symptomatische Personen und Kontaktpersonen von Infizierten dabei. Nur für die Schnelltests liegt die Positivrate in Wien laut Stadt bei 0,7 Prozent.

Labor könnte das Sechsfache an Tests auswerten

In der Vorwoche wurden im Schnitt 31.400 Gurgel-Proben pro Tag analysiert, alle im Logistik- und Laborzentrum der Lifebrain Group in der Klinik Penzing. Der bisherige Spitzenwert waren laut Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) 35.000 ausgewertete Proben an einem Tag.

Damit ist die Kapazitätsgrenze noch lange nicht erreicht. Das Laborzentrum in Penzing ist derzeit auf mehr als das Sechsfache der aktuellen Probenmengen ausgelegt: 200.000 Testanalysen würde man hier derzeit an einem Tag schaffen – eine Ausweitung auf bis zu 250.000 wäre möglich.

Stadt mit Teilnahme-Zahlen zufrieden

Bei der Stadt ist man mit dem aktuellen Testaufkommen dennoch zufrieden. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Gurgeltests würde kontinuierlich steigen, so ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker. Täglich würden sich 10.000 bis 20.000 Leute neu registrieren, um die kostenlosen Gurgeltests abholen zu können. Nach dem Lockdown rechnet die Stadt zudem mit einem weiteren und deutlicheren Anstieg – wenn es dann wieder mehr Anreize fürs Testen gibt, etwa ein Friseurbesuch.

Man bereite sich bereits auf ein deutlich steigendes Testaufkommen in den ersten Mai-Wochen vor, konkretisierte ein Hacker-Sprecher gegenüber der APA. Überdies gebe es derzeit Gespräche mit dem Bildungsministerium, der Bildungsdirektion und dem Ressort des zuständigen Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS), um nach Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts die Gurgeltests auch Schülerinnen und Schülern anzubieten.

Tests auch am Wiener Flughafen

Das Projekt „Alles gurgelt!“ startete im Februar für Unternehmen in Wien. Ende März wurde es auf alle Wiener Haushalte ausgeweitet. Teilnehmen können auch Menschen, die nicht in Wien leben – die Tests können jedoch nur in Wien abgeholt und wieder abgegeben werden.

Ausgegeben werden die kostenlosen Testkits in allen BIPA-Filialen in Wien. Wieder abgeben kann man die Probenröhrchen dann in allen Geschäften des REWE-Konzerns, also etwa auch bei Billa (Plus), Penny und bei den REWE-Tankstellenshops in Wien. Letztere stehen dafür auch am Sonntag und am Feiertag zur Verfügung. Seit kurzem bekommt man Testkits auch bei der BIPA-Filiale auf dem Wiener Flughafen, allerdings nur jeweils einen pro Person.

Bisher über 2,4 Millionen Tests ausgegeben

Bisher wurden laut Stadt – inklusive Pilotphase – mehr als 2,4 Millionen Testkits ausgegeben. Engpässe gebe es keine. Die Kosten pro Test liegen aktuell bei fünf Euro, inklusive Analyse im Labor, bezahlt werden sie vom Bund.

Von der „Spucke“ zum Testergebnis

„Alles gurgelt“ in Wien und für die Auswertung der Proben in kurzer Zeit ist ein technisch ausgereiftes System notwendig.

Um Tests zu bekommen, muss man sich online registrieren – das haben inzwischen rund 350.000 Personen gemacht. Wer das Testergebnis nach dem Lockdown zum Beispiel für den Friseurbesuch, muss sich beim Gurgeln bzw. Spülen mit dem Handy filmen. Wer sich nicht filmt, bekommt nur eine Information über das Ergebnis, aber keine Bestätigung.