Seismograph and Earthquake – 3D Rendering
Petrovich12 – stock.adobe.com
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Chronik

Erdbeben bis nach Wien zu spüren

Im Raum Neunkirchen hat sich in der Nacht auf Dienstag ein kräftiges Erdbeben ereignet. Laut Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurde um 00.57 Uhr eine Magnitude von 4,3 gemessen. Das Beben war auch in Wien zu spüren.

Die Erschütterungen waren bis nach Wien, Hollabrunn, ins Burgenland und nach Salzburg zu spüren und rissen viele aus dem Schlaf. In Folge gab es einige Nachbeben. Leichte Schäden wurden gemeldet. Erst Ende März und Anfang April war das Wiener Becken von Beben heimgesucht worden.

Viele Menschen bemerkten die Erschütterungen, etliche wurden aus dem Schlaf gerissen und taten dies in den Sozialen Medien kund. Auch ORF-Moderator Armin Wolf spürte das Erdbeben in Wien und schrieb auf Twitter: „Wow, das war gerade das stärkste Erdbeben in Wien, das ich je erlebt habe.“

Weitere Nachbeben zu erwarten

„Es wurden erwartungsgemäß einige leichte Schäden im Epizentrum gemeldet, etwa feine Haarrisse im Verputz“, berichtete Seismologe Anton Vogelmann von der ZAMG am Vormittag. Auf das Erdbeben um 0.57 Uhr folgten bis 7.16 Uhr elf Nachbeben in der Region Neunkirchen und Wiener Neustadt mit Magnituden von 1,5 bis 3,2 – mehr dazu in Erneut kräftiges Erdbeben bei Neunkirchen . Mit weiteren Nachbeben muss laut Vogelmann gerechnet werden. Darunter können auch erneut spürbare Erschütterungen sein. „Eine Nachbebentätigkeit von zwei bis drei Wochen ist zu erwarten“, sagte der Experte.

Der Erdbebendienst der ZAMG ersuchte die Bevölkerung, das Wahrnehmungsformular auf ihrer Homepage auszufüllen. Bis Dienstagnachmittag gingen mehr als 14.000 Wahrnehmungsmeldungen aus der Bevölkerung bei der ZAMG via Formular auf der Webseite oder über die App „QuakeWatch Austria“ ein.

Stärkstes Beben seit 20 Jahren Ende März

Erst Ende März und Anfang April war der Ort von Beben heimgesucht worden. Das Erdbeben damals war nach Angaben der ZAMG das stärkste in den vergangenen 20 Jahren im Wiener Becken gewesen. Die Magnitude wurde letztlich mit 4,6 angegeben. Dass es keine Schäden gegeben habe, sei „der Herdtiefe zu danken“, sagte der Seismologe. Diese betrug damals zehn Kilometer, am Dienstag um 0.57 Uhr neun Kilometer.

Erdbeben auch in Wien zu spüren

Ein Erdbeben im südlichen Niederösterreich hat die Stärke 4,4 erreicht und war bis nach Wien spürbar. Gröbere Schäden sind nicht gemeldet worden, ungewöhnlich sind Erdbeben dieser Art nicht.

„Erdbeben dieser Größenordnung treten in Österreich durchschnittlich alle fünf Jahre auf, auch wenn sich das letzte mit einer vergleichbaren Magnitude erst vor knapp einem Monat (30. März 2021) in derselben Region ereignete“, teilte die ZAMG mit. Die Region des südlichen Wiener Beckens ist laut ZAMG immer wieder von starken Erdbeben betroffen. Das stärkste der jüngeren Vergangenheit in Ostösterreich vom 16. April 1972 hatte sein Epizentrum bei Seebenstein (Bezirk Neunkirchen) und richtete beträchtliche Schäden an. Mit einer Magnitude von 5,3 wurde damals etwa zehn Mal so viel Energie freigesetzt wie beim aktuellen Erdbeben bei Breitenau am Steinfeld, teilte ZAMG mit.