Kundin nach einem Baumarktbesuch
APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

Baumärkte kämpfen mit Engpässen

Wegen der CoV-Pandemie sind immer mehr Waren schwieriger zu bekommen. Betroffen sind auch Baumärkte. Baustoffe wie Holz und Stahl sind schon teurer geworden und damit auch Gartenhäuser oder Saunen.

„Ob Holz, Kunststoffe oder Kupfer und andere Industriemetalle – die Rohstoffpreise steigen seit Monaten. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: eine deutlich erhöhte Nachfrage weltweit und ein zumindest zeitweise verknapptes Angebot aufgrund von Produktionsausfällen und eingeschränkten Transportwegen“, hieß es von Hornbach gegenüber „Wien heute“.

Die RWA Raiffeisen Ware Austria AG – auch als Lagerhaus bekannt – teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit: „Der gesamte Baustofffachhandel ist derzeit in mehreren Baustoffgruppen von Lieferengpässen und in Folge von Preiserhöhungen seitens der Vorlieferanten betroffen. Dies betrifft beispielsweise Dämmstoffe, Kunststoffprodukte, Bewehrung oder Bauholz. Die Lieferzeiten der Vorlieferanten hat sich in diesen Bereichen in vielen Fällen auf sechs bis acht Wochen ausgedehnt.“

„Mussten unsere Verkaufspreise daher anheben“

Andere große Baumarktketten wollten dazu kein Statement abgeben. Hinter vorgehaltener Hand bestätigen aber auch sie „die Verknappung von Produkten“. So gibt es etwa bei „Saunen, Gartenhäusern, Grillern, Whirlpools und Pools allgemein und bei Bauholz eine Verknappung“, sagte Jörg Bierlein, der Marktleiter von Hornbach in der Stadlau.

„In einigen Produkt- und Warenbereichen mussten wir unsere Verkaufspreise daher anheben. Wir passen die Preise den Marktgegebenheiten an“, hieß es von Hornbach. Die Raiffeisen Ware Austria AG wollte dazu – mit Verweis auf die dezentrale Organisation der einzelnen Genossenschaften – keine Angabe zu etwaigen Preiserhöhungen machen.

Rainer Will, der Geschäftsführer des Handelsverbands, bestätigte die Preisanstiege. „Bei Pools und Saunaeinrichtung sprechen wir von vier bis fünf Prozent (…). Bei Baustoffen hängt es vom Material ab, aber im Kunststoff- und Metallbereich sind es durchaus zwei bis drei Prozent, die dazukommen“. Holz ist jetzt schon weit teurer geworden – mehr dazu in Rekordhoch für Holzpreise.

Baustoffe sind knapp geworden

Alles, was man derzeit zuhause braucht, ist in der Krise knapp geworden. Von Baustoffen über Griller bis zu Hantelscheiben.

„Bis Herbst, Winter sollte es sich gelegt haben“

Zu längeren Wartezeiten kommt es derzeit auch bei bestimmten Mährobotern oder Spielekonsolen. Bei Waschmaschinen oder Geschirrspülern kann die Lieferzeit bei einigen Marken sogar bis zu drei Monate ausmachen – mehr dazu in Engpass bei Haushaltsgeräten.

Auch der Sportfachhandel ist mit Engpässen konfrontiert, weil sich während der Lockdowns viele Konsumentinnen und Konsumenten Sportgeräte gekauft haben. „Bei Hanteln ist es so, dass die Nachfrage so hoch war, dass der Markt leer ist. Und auch bei Ergometern ist es so, dass gewisse Modelle ausverkauft sind“, sagte Christian Klinger von Intersport Winninger. Und bei Fahrrädern „schaut es im Sommer im Prinzip so aus, dass der Markt wahrscheinlich leer sein wird“.

Bei E-Bikes mache der Preisanstieg „drei bis vier Prozent“ aus, sagte Will. Generell müssten „die Konsumentinnen und Konsumenten sicher noch die nächsten Wochen in manchen Produkten mit Lieferengpässen rechnen. Bis Herbst, Winter sollte es sich dann gelegt haben, wenn gegen Covid global mehr Kraut gewachsen ist“, sagte Will. Auf dieses Kraut warten wohl alle.