Organisiert wird das Windrad-Festival von der Interessengemeinschaft Windkraft, der Wien Energie und Coactiv Arts. Es soll die Stimmung in den eigenen vier Wänden während des Lockdowns verbessern – und Künstlerinnen und Künstler unterstützen. „Wir und die Windkraftbetreiber wollten den Künstlern eine Bühne bieten, die es in der Form noch nicht gegeben hat. Eine Bühne, die man nicht einfach buchen kann“, sagt Festivalleiter Lukas Pawek.
Das Windrad fungiert bei den Auftritten der DJs aber nicht nur als Kulisse, sondern auch als direkte Energiequelle, erklärt Pawek: „Der Strom für die Mischpulte und die DJs kommt direkt aus dem Wind.“ Das fertig aufgenommene Festival ist am Freitag im Facebook-Livestream zu sehen.

Fortsetzung im Juni
Beim Favoritner Kunstwindrad legten die DJs Therese Terror, Anna Ulrich und Joyce Muniz für das Festival auf. Eine weitere Aufzeichnung fand bei einem Windrad in Lichtenegg in Niederösterreich statt, hier traten DELADAP und Camo & Krooked auf. Im Juni soll das Festival auf einem Windrad im Weinviertel fortgesetzt werden.
Bundesregierung plant Ausbau von Windenergie
Das Festival soll auch auf die Bedeutung von Windkraft aufmerksam machen. Aktuell wird im Parlament das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz verhandelt. Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Windkraft, erwartet sich davon einen starken Einsatz für Windenergie: „Das würde eine Verdreifachung der Strommenge bedeuten, die in Österreich aus Windenergie genutzt wird.“
Ein Viertel der gesamten österreichischen Stromversorgung soll künftig durch Windenergie gedeckt werden, so der Plan der türkis-grünen Bundesregierung. Für den Beschluss des Gesetzes ist eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat notwendig. Moidl hofft auf einen „nationalen Schulterschluss für Windenergie.“

Nur 0,02 Prozent der Energieversorgung durch Windkraft
Im Vergleich zu anderen Energiequellen ist Windkraft in Wien kein großes Thema. Auf der Landesfläche selbst gibt es nur neun Windkraftanlagen. Zusätzliche Energie für die Stadt kommt von Windrädern in Niederösterreich und Burgenland. „Das muss auch in Zukunft so sein“, sagt Moidl. Denn Wien werde es nie schaffen, sich energetisch vollständig über die eigene Landesfläche zu versorgen.
Laut Stadt wird derzeit nur 0,02 Prozent des gesamten Wiener Energieverbrauchs durch Windstrom gedeckt. Photovoltaik, also Sonnenstrom, spiele eine wesentlich wichtigere Rolle. Bis 2030 will die Stadt deshalb 530.000 Wiener Haushalte mit Sonnenstrom versorgen können.