„Wir sind natürlich froh, dass jetzt endlich was weitergeht, aber wir sind auch froh, dass wir die geforderte Vorlauffrist haben“, kommentiert Christian Dörfler, Vertreter der Kinos in der Wiener Wirtschaftskammer, die von der Regierung angekündigten Lockerungen. Allerdings müssten noch zwei Dinge geklärt werden: Zum einen, ob es auch genug Filme für eine Öffnung der Kinos gebe, und zum anderen, ob die Kinobuffets auch aufsperren dürfen.
Bei den Filmen gebe es eine extreme Abhängigkeit vom Ausland, ganz besonders vom deutschen Markt. „Das heißt, bevor Deutschland nicht offen ist, wird es, fürchte ich, für uns schwierig sein, neue Filme zu bekommen“, so Dörfler, der selbst Betreiber des Haydn-Kinos in Wien-Mariahilf ist.
Kinos wollen Masken-Ausnahmen fürs Essen
Beim Thema Kinobuffets fordert Dörfler eine Regelung wie in der Gastronomie bzw. in Flugzeugen: Das heißt, die Kinogäste sollen zwar grundsätzlich Masken tragen müssen, diese aber zum Essen und Trinken abnehmen dürfen. Denn: „Wir haben das beim Testmarkt in Vorarlberg gesehen, dass die Gäste das nicht akzeptiert haben, wenn sie im Kino nichts mitnehmen durften zum Essen.“
Sinnvoll findet der Kino-Branchenvertreter die Regelung mit dem „Grünen Pass“ – ideal wäre ein elektronisches System, dass einfach zu kontrollieren sei. „Aber die Kinobetreiber sind selbstverständlich bereit, diesen Pass zu kontrollieren“, betont Dörfler.
Theater warten auf genaue Abstandsregeln
„Wir sind spielbereit“, heißt es währenddessen beispielweise aus dem Theater in der Josefstadt. Die Telefone dort würden fast durchgehend klingeln, denn viele Menschen würden jetzt schon Karten kaufen wollen. Das ist derzeit aber noch nicht möglich, denn Detailfragen müssen noch geklärt werden, schildert das Theater gegenüber Radio Wien. Es gehe zum Beispiel darum, wie viel Abstand im Publikum sein müsse. Dafür müsse man auf die neue Verordnung warten.
Umsetzung in Wien noch nicht fix
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich am Freitag skeptisch zu den von der Bundesregierung angekündigten Lockerungen ab 19. Mai. Er ist für schrittweise Öffnungen – „vorsichtig, intelligent und nachhaltig“. Eine Umsetzung in Wien ist daher noch nicht fix.
Wien beim Aufsperren auf der Bremse
Der Bürgermeister bremst die Öffnungspläne des Bundes am 19. Mai. Man müsse auf die Entwicklung achten. Möglicherweise wird nicht alles auf einmal geöffnet.
Die Stadt wird am kommenden Dienstag über die nächsten Schritte in Sachen CoV-Maßnahmen entscheiden. Für den Dienstagvormittag sind Beratungen mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich angekündigt. Anschließend will Ludwig bekanntgeben, wie in Wien nach dem 2. Mai vorgegangen wird.