Franz Scheriau war mit Frachtern und Tankern auf den Meeren unterwegs. Im Ruhestand ist er dort sesshaft geworden, wo seine Karriere bei der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG) begonnen hat: auf der Donau. Seine Adresse lautet Hafenzufahrtsstraße 17.
Das Schiff, einst während der Donaumonarchie im Einsatz, hat er in Rumänien entdeckt und in den Hafen nach Wien zurück geholt. „Es ist mein Zuhause. Andere Leute haben eine Wohnung oder ein Haus. Ich habe halt ein Schiff auf der Donau“, sagt Scheriau gegenüber „Wien heute“.
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„Da ist eine Geheimkabine“
Das Hausboot, die „Frederic Mistral“, ist ein 1914 erbautes Dampfschiff mit großer Geschichte. Bevor es im ersten Weltkrieg Kriegsbeute der Franzosen wurde, war das Schiff im Auftrag von Kaiser Franz Josef unterwegs. „Da ist eine Geheimkabine, die ist extra gebaut worden“, erzählt Scheriau. So habe der Kaiser die Monarchie bereisen können und „schauen wie das tatsächliche Leben“ war.
Kapitän auf seinem Hausboot
Franz Scheriau war im Alter von 14 Jahren schon Schiffsjunge bei der DDSG und mit 18 jüngster Kapitän der Welt. Auch im Ruhestand mit 70 lebt Scheriau noch auf dem Wasser – als einziger Wiener auf seinem Hausboot auf der Donau.
Gleich bei der „Frederic Mistral“ liegt die 1894 erbaute „MS ANA“, das älteste Passagierschiff auf der Donau. Für die Erhaltung der Schiffe soll das Schiffmuseum sorgen, das Scheriau gemeinsam mit Partner Walter Haider eingerichtet hat. Wer Lust auf Abenteuer und Seemannsgeschichten hat, der ist bei Scheriau genau richtig.