Chronik

Besetztes Haus am Rathausplatz geräumt

Die Wiener Polizei hat am Montagabend ein von etwa 50 Aktivisten besetztes Haus am Rathausplatz geräumt. Die Aktion ist von der Polizei als Versammlung eingestuft worden.

Da bei der Versammlung „rechtswidrige Handlungen“ gesetzt worden seien, sei die behördliche Auflösung veranlasst worden, teilte Polizeisprecherin Barbara Gass Montagabend mit. Die Aktivisten der Initiative „bleiberechtfüralle“ folgten der Aufforderung über Lautsprecher allerdings nicht, auch „zuvor gesetzte Dialogversuche“ der Polizei, die Versammlung freiwillig zu beeenden, seien ignoriert worden. Deshalb habe man die Kundgebung nach den Bestimmungen des Versammlungsgesetzes zwangsweise aufgelöst, hieß es in der Aussendung der Polizei.

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Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen. Die Aktivisten enterten mit ungefähr 50 Personen ein leer stehendes Haus am Rathausplatz und hissten Transparente wie „Refugees welcome“.
ORF/Paul Maier
Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen. Die Aktivisten enterten mit ungefähr 50 Personen ein leer stehendes Haus am Rathausplatz und hissten Transparente wie „Refugees welcome“.
ORF/Paul Maier
Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen. Die Aktivisten hielten auch vpor dem besetzten Haus Reden auf einem Pritschenwagen
ORF/Paul Maier
Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen. Die Aktivisten enterten mit ungefähr 50 Personen ein leer stehendes Haus am Rathausplatz und hissten Transparente wie „Refugees welcome“.
ORF/Paul Maier

Die Initiative „bleiberechtfüralle“ hatte mit der Aktion, wie es hieß, darauf hinweisen wollen, dass geflüchtete Menschen, die ein sicheres Zuhause suchten, auf unmenschliche Weise aus Österreich in Kriegs- und Krisengebiete abgeschoben würden, obwohl mitten in Wien Platz zur Verfügung stünde. Entsprechend hieß es auf dem größten Transparent: „Ob geflüchtet oder wohnungslos. Wir haben Platz, die Stadt ist groß!“

Protestiert werden sollte nicht nur gegen die Asylpolitik Österreichs, sondern auch gegen die Situation am Wohnungsmarkt mit Fokus auf dem Thema Leerstand.

Straße wurde gesperrt

Die Straße vor dem Gebäude wurde vorübergehend gesperrt. Zahlreiche Polizeifahrzeuge waren dort postiert, auch mehrere Schaulustige beobachteten das Geschehen. Am Balkon des Hauses tanzten Aktivisten – unter Einhaltung der Corona-Regeln: Sie trugen allesamt Masken. Das Gebäude war von ihnen auch mit Luftballons geschmückt worden. Eigentümer des Objekts ist eine Immobiliengesellschaft, wie ein Sprecher von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) auf Anfrage mitteilte.