Gericht

Prozess um millionenschweren Anlagebetrug

Hunderte geprellte Anleger, insgesamt rund 87 Mio. Euro und ein Angeklagter: Im Straflandesgericht beginnt heute der erste Teil eines Prozesses gegen einen 64-Jährigen: Ihm drohen wegen Untreue bis zu zehn Jahre Haft.

Der Angeklagte soll fast zwei Jahrzehnte lang Geld für Veranlagungen herausgelockt haben. Dafür soll er ein unüberschaubares Geflecht von mehr als 30 Firmen geschaffen und jährliche Renditen bis zu acht Prozent versprochen haben. Viele dieser Unternehmen sind mittlerweile aber in Konkurs.

Einzelne Anleger investierten aber Millionenbeträge, andere wiederum nahmen sogar Kredite auf, um Geld zu investieren. Laut dem Wiener Anwalt Georg Kudrna könnte es mehr als 1.000 Geschädigte geben. Allerdings haben sich nur rund 400 dem Verfahren angeschlossen. Der Angeklagte bestreitet die Untreue-Vorwürfe. Der gebürtige Tiroler sitzt seit dem Vorjahr in Untersuchungshaft. Ihm drohen maximal zehn Jahre Haft.

64-Jähriger wegen Anlagebetrug vor Gericht

Hunderte geprellte Anleger, insgesamt rund 87 Mio. Euro und ein Angeklagter: Im Straflandesgericht beginnt am Mittwoch der erste Teil eines Prozesses gegen einen 64-Jährigen: Ihm drohen wegen Untreue bis zu zehn Jahre Haft. Er soll den Investoren hohe Renditen versprochen haben. In Wirklichkeit sind 100 Millionen Euro aber offenbar großteils in einem weitverzweigten Firmenkonstrukt versickert.

Endgültiger Prozessabschluss offen

Im ersten Teilprozess geht es um eine vergleichsweise geringe Summe von rund 900.000 Euro und etwa 30 Geschädigte. Vier Tage Verhandlung sind dafür vorgesehen, am 6. Mai soll das erste Urteil gefällt werden. Kudrna rechnet insgesamt mit einer längeren Verfahrensdauer. Viele Ermittlungsschritte der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe auch Betrugsverdachtsmomente oder auch die Möglichkeit von Kapitalmarktvergehen, die noch zu prüfen seien.

Diverse Gutachten sollen zudem erst im Sommer vorliegen. Jedenfalls seien Anlegergelder nicht dort gelandet, wo sie hätten landen sollen, sagte der Anwalt. Die Urteile aller Teilprozesse werden am Ende zu einem Urteil zusammengefasst, der Prozess werde so geführt, als sei es eine Verhandlung, so Kudrna. Wann das Verfahren abgeschlossen sein wird und das Gesamturteil vorliegt, steht derzeit nicht fest.