Wirtschaft

Stadt fördert auch Firmenmeetings

Die CoV-Pandemie hat in Wien den Kongresstourismus so gut wie zum Erliegen gebracht. Um ihn wieder anzukurbeln, werden erstmals auch reine Firmenevents finanziell unterstützt. Sogar Wiener Betriebe können auf diese Art an Tourismusförderung kommen.

Die neue Förderung wird von 2021 bis 2023 ausgeschüttet. Um sie zu erhalten, gibt es einige Mindestvoraussetzungen, wie Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Tourismusdirektor Norbert Kettner und Christian Woronka, der Leiter des Vienna Convention Bureaus, im Gespräch mit Journalisten erläuterten.

Das Event muss in einer am Markt buchbaren Örtlichkeit gegen Bezahlung stattfinden, also etwa in einem Hotel. Mindestens 50 Teilnehmer müssen direkt anwesend sein. Auch eine Mindestdauer ist zu berücksichtigen: Firmentagungen werden ab einem Zeitraum von vier Stunden gefördert.

Weihnachtsfeiern werden nicht gefördert

Allerdings darf es sich nicht um eine reine Abendveranstaltung handeln. Weihnachtsfeiern sind damit zum Beispiel ausgeschlossen. Auch Messen und Ausstellungen sind im Förderprogramm nicht miterfasst. Nächtigungen muss die Veranstaltung nicht notwendig bringen, die Zuwendung ist aber höher, falls sie dies tut.

Rein theoretisch können aber auch Wiener Firmen für ihr Treffen um eine Subvention ansuchen. Im Maximalfall – also bei Events mit mindestens 3.000 Teilnehmern und zahlreichen Übernachtungen – können bis zu 60.000 Euro bezogen werden.

Stadt fördert auch Firmenmeetings

Die CoV-Pandemie hat in Wien den Kongresstourismus so gut wie zum Erliegen gebracht. Um ihn wieder anzukurbeln, werden erstmals auch reine Firmenevents finanziell unterstützt. Sogar Wiener Betriebe können auf diese Art an Tourismusförderung kommen.

Vier Millionen Euro stehen bereit

Die Förderung geschieht über den neu ins Leben gerufenen „Vienna Meeting Fund“, der mit vier Millionen Euro dotiert ist und für Kongresse sowie Corporate Events gedacht ist. Mit diesem „Restart-Programm“ werden auch hybride Events gefördert, also Treffen, bei denen Videokonferenzen ein wesentlicher Bestandteil sind. Dass Tagungen künftig ganz in den virtuellen Raum ausweichen, glaubt man in Wien aber nicht. Das Netzwerken abseits der offiziellen Panels sei ebenfalls wichtig – und online in dieser Form nicht möglich, gibt man zu bedenken.

Das wieder aufkeimende Interesse an Zusammenkünften in Wien scheint den Wiener Touristikern Recht zu geben. Erste Events – wie die „Summer Edition“ des Europäischen Radiologenkongresses – sind bereits für die nächsten Monate angekündigt. Großteils handelt es sich hier noch um Treffen, bei denen einige Teilnehmer nur per Videokonferenz dabei sind.

Im kommenden Jahr dürfte die Zahl der tatsächlich anwesenden Personen dann sukzessive steigen. So sind etwa 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Firmenevent eines chinesischen Kosmetikkonzerns im Frühjahr 2022 angesagt. Fast 2.000 Personen sind dann im Juli 2022 beim „World Social Entrepreneurs Marketplace“ im Austria Center laut derzeitigem Stand mit dabei. Erfolgreiche Akquiseprozesse werden auch bereits für Meetings in den darauffolgende Jahren vermeldet.

Imagekampagne für Business-Gäste startet

Bevor die Coronavirus-Pandemie den Tourismus in Wien weitgehend lahmlegte, sorgten allein Kongresse und Tagungen für eine Wertschöpfung von rund einer Mrd. Euro. Hingewiesen wird vor allem auf die Ausgabefreudigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Der Kongressgast lässt im Durchschnitt täglich 541 Euro in Wien. Das ist mehr als ein durchschnittlicher Besucher, der im Schnitt 276 Euro ausgibt. Um Wien als Treffpunkt wieder in Erinnerung zu rufen, wird auch geworben. Mitte Mai startet dazu eine internationale Imagekampagne mit dem Titel „Vienna: A pleasure doing business“.