Kuratiert haben die Mitgliederausstellung Günther Oberhollenzer und Larissa Agel. Der Titel der Ausstellung spielt auf das bekannte Zitat des englischen Schriftstellers und Dichters John Donne (1572–1631) an: „No man is an island“. In der gegenwärtigen Lockdown-Zeit stünden Fragen der Beziehung des Einzelnen zur Gemeinschaft wieder ganz neu auf dem Prüfstand, hieß es bei einer Presseführung.
Viele ausgewählte Arbeiten seien bereits in den vergangenen Jahren entstanden, bekämen in der Darstellung von Einsamkeit und Isolation im Licht der Coronavirus-Entwicklungen aber ganz neue Aktualität. Andere Arbeiten seien erst unter dem Eindruck der Pandemie geschaffen worden. So hat etwa Matthias Klos menschenleere Begegnungszonen im ersten Lockdown fotografiert, Asta Cink ein Homeoffice im Badezimmer.
Ausstellungsparcours mehr für die „Gefühlsebene“
Entstanden ist ein vielfältiger Ausstellungsparcours, der „mehr über die Gefühlsebene“ funktionieren soll, wie Oberhollenzer meinte. Und über dem Ganzen steht ein – von Pablo Chiereghin in vielfältiger Weise in den Parcours eingebautes – Motto: „Mir fehlt das Meer.“
Künftig soll es einmal jährlich eine Mitgliederausstellung geben. Es würde also mehr als zehn Jahren dauern, bis jedes Mitglied zumindest einmal in so einer Schau vertreten wäre. Die Kuratoren hätten jedoch seitens des Künstlerhauses keinerlei Vorgaben von Namen gehabt, versicherte Oberhollenzer:
„Die thematische Klammer ermöglicht es aber auch, Positionen auszuklammern“, so der Kurator. Es könne bei einer Gruppenausstellung nicht um Vollständigkeit gehen: „Klar fehlt immer viel.“ So habe sich die Auswahl zwischen den Polen der Vielfältigkeit und der thematischen Stringenz bewegt, sagte Agel.
Künstlerhaus-Verein wird jünger und wächst
Der Künstlerhaus-Verein, in dem laut dem scheidenden Geschäftsführer Peter Zawrel immer schon eine „gewisse Überalterung“ zu konstatieren gewesen sei, wächst übrigens und wird jünger: Im vergangenen Jahr seien doppelt so viele neue Mitglieder aufgenommen worden wie gestorben seien, sagte Zawrel, der nach achteinhalb Jahren mit 1. August in den Ruhestand tritt. Ihm folgt Knut Neumayer nach.