Einmal pro Jahr sollten Schulkinder eine Kontrolluntersuchung bei den Schulärztinnen und -ärzten machen. Die sind wegen der Coronavirus-Pandemie und dem dadurch bedingten Distance Learning zum Großteil ausgefallen sind. Die Kinderärzte raten Eltern jetzt, Kontrolluntersuchungen nachzuholen, damit es zu keinen dauerhaften Schäden kommt.
Kein Turnunterricht führte zu Haltungsschäden
Schon jetzt sehen sie vermehrt pandemiebedingte Haltungsschäden, von leichten bis schweren Formen, wie Kinderarzt Rudolf Schmitzberger von der Wiener Ärztekammer sagt. „Durch den Wegfall des regelmäßigen Turnunterrichts haben sich viele Fehlhaltungen eingeschlichen.“
Die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche seien wichtig, so Schmitzberger. Neben dem Bewegungsapparat sollten Eltern auch die Zähne und Augen ihrer Kinder von Fachärzten untersuchen lassen, empfiehlt der Kinderarzt: „Und man sollte nicht außer Acht lassen, dass durch das Maskentragen eine Allergie oft maskiert wird.“ Also nur, weil es keine Symptome gibt, heißt das nicht, dass sich nicht eine Allergie entwickelt habe.
MA 15: Untersuchungen bei Abschlussklassen
Auch Gewichtszunahme viele Kinder sorgt für Sorgenfalten bei den Schulärztinnen und Schulärzten. Die Schulärzte-Referentin in der Wiener Ärztekammer, Gudrun Weber, hatte vor kurzem in „Wien heute“ erklärt: „In den letzten 14 Monaten konnten wir gerade mit unter- oder übergewichtigen Kindern keine Gespräche führen oder mit den Eltern Kontakt aufnehmen.“
Während der Pandemie hätten in den Pflichtschulen die vorgeschriebenen Reihenuntersuchungen in den ersten Klassen und den Abschlussklassen stattgefunden, heißt es von der zuständigen MA 15. Laut Weber werden sich die wegen Corona ausgefallenen Routineuntersuchungen aller Schülerinnen und Schüler wohl bis zum Ende des heurigen Schuljahres in den Schulen nicht mehr nachholen lassen.