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APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Meinl am Graben wird um 7 Mio. umgebaut

Das Luxus-Lebensmittelgeschäft Meinl am Graben wird über den Sommer um sieben Millionen Euro grundlegend umgestaltet. Die Handelsfläche sinkt von 1.700 auf 1.200 Quadratmeter. Von der Gastronomie bleibt nur das Café samt Außenbereich.

Zudem wird die Warenpräsentation geändert, die Flächen werden neu verteilt. Das Sortiment bleibt erhalten. Die Planungen für den Umbau laufen seit 2015. Zwischen 4. Juni und Anfang Oktober gibt es die Waren bei einem „Pop-up-Store“ und per Hauszustellung. Das provisorische Geschäft öffnet in der Maysedergasse nahe der Oper und Albertina. Durch den Rückbau der Gastronomie sinkt die Mitarbeiterzahl von rund 200 auf rund 170. Mit dem Personalabbau wurde bereits begonnen.

Restaurant war nicht mehr rentabel

Das Restaurant schließt, „weil es für uns nicht mehr relevant war, es vom kaufmännischen her keinen Sinn mehr gemacht hat“, sagte Udo Kaubek, Geschäftsführer Julius Meinl am Graben GmbH, bei einer Pressekonferenz. „Wir haben jeden Stein umgedreht und hinterfragt“, sagte Kaubek, Kunden seien befragt worden. Eine radikale Änderung wäre zu gefährlich. Weiterhin wolle man bleiben was man immer schon gewesen sei: Vorreiter des guten Geschmacks und des Genusses, sagte Kaubek, der – den oftmals gut betuchten – Kunden auch mal selbst beim Einkauf mit Rat und Tat zur Seite steht.

Der Meinl am Graben von außen
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Meinl am Graben wird einem Faceflifting unterzogen

Trends bei Angebot und Präsentation setzen

Man wolle Trends setzen, Trends vorwegnehmen. So werde es nach der Wiederöffnung auch neue Produkte geben. Über den Jahresschnitt sind es 17.000 verschiedene Waren, in Spitzenzeiten um Ostern und Weihnachten mehr als 18.000. Den Trends vergangener Jahre folgend werden Abteilungen nun vergrößert oder verkleinert: Das Angebot an Fisch und Fleisch soll größer, das Angebot an Obst und Gemüse kleiner werden – ohne das Angebot einzuschränken, wurde betont. „Wir werden neue Techniken der Warenpräsentation sehen, die es in Österreich derzeit nicht gibt“, sagte Kaubek.

Der Gesamtumsatz im vergangenen Geschäftsjahr belief sich auf rund 22 Mio. Euro. Aktuell gibt es ein Plus von sieben Prozent. Die Gastronomie machte vor Corona einen Umsatzanteil von rund 13 Prozent aus. Der Wegfall werde „in Zukunft nicht viel an Umsatz wegnehmen“, sagte Kaubek. Beim Restaurant ohne Außenbereich sei auch die warme Jahreszeit ein Problem gewesen.

Meinl am Graben wird um sieben Mio. umgebaut

Das Luxus-Lebensmittelgeschäft Meinl am Graben wird über den Sommer um sieben Millionen Euro grundlegend umgestaltet. Die Handelsfläche sinkt von 1.700 auf 1.200 Quadratmeter. Von der Gastronomie bleibt nur das Café samt Außenbereich.

Umbau mit ökologischen Effekten

Der Umgestaltung ging eine lange Vorlaufzeit voraus. Diese war laut Architekt Bernhard Hamann auch notwendig, um eine rasche Bauzeit zu gewährleisten. Die Kontinuität des Hauses werde unterstrichen, gleichzeitig werde es aber auch zu wesentlichen Veränderungen kommen: „In jedem Sortimentsbereich wird es neugestaltete Highlights geben.“

Im Zuge des Umbaus werden auch moderne ökologische Standards gesetzt. So wird etwa die hauseigene Klimaanlage durch Fernkälte ersetzt. Gerüchte über einen Umzug wischte Herbert Vlasaty, Vorstand der Julius Meinl AG, vom Tisch: „Wir haben einen gültigen Mietvertrag, der ist aufrecht.“