Kurz nach der Impfung gegen 18.15 Uhr meinte der Mann im Wartebereich, dass „es ihm nicht gut geht“. Der Patient entwickelte laut Aussendung der Wiener Ärztekammer akut Krampfgefühle in der rechten Hand, im rechten Fuß und im Kiefergelenk.
Zur Abklärung ins Spital
Die anwesende Ärztin erkannte die allergische Reaktion, setzte gleich einen Venenzugang und verabreichte hochdosiertes Cortison sowie ein Antihistaminikum. Für den Fall einer weiteren Verschlimmerung habe die Medizinerin einen EpiPen (eine Injektion gegen Allergien, Anm.) bereitgehalten. Nach 20 Minuten hatte sich der Zustand des Mannes verbessert. Zur Sicherheit wurde er zur Abklärung in das Spital eingeliefert.
Mann erlitt nach Impfung Allergieschock
Kurz nach der CoV-Impfung in einer Impfbox in Floridsdorf hat ein Mann am Freitagabend einen allergischen Schock erlitten. Der Mann habe sich laut Wiener Ärztekammer in „akuter Lebensgefahr“ befunden. Eine Ärztin, die in der Impfbox anwesend war, konnte den Mann stabilisieren.
Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart bedankte sich bei der Ärztin und dem Team an Ort und Stelle: „Das schnelle, lehrbuchartige Vorgehen hat diesem Mann das Leben gerettet. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die in ihrer täglichen Arbeit zeigen, dass sich die Menschen in unserem Land auf ihre Ärztinnen und Ärzte verlassen können.“
Botschaft Richtung Apotheken
Mit dem Fall wies Steinhart auf die Wichtigkeit der Anwesenheit ärztlichen Personals beim Impfen. Denn seit einer Weile besteht eine standespolitische Diskussion zwischen Österreichischer Apothekerkammer und Ärztekammer bezüglich der Schaffung einer Möglichkeit zum Impfen in Apotheken. „Uns geht es als Ärzteschaft ausschließlich darum, dass Impfungen in Apotheken ohne Anwesenheit von Ärztinnen oder Ärzten lebensgefährlich sein können und daher strikt abzulehnen sind“, sagte der Mediziner.
„Auch wenn derartige Fälle, wie gestern in Wien, äußerst selten vorkommen, sind sie nicht auszuschließen. Wenn es aber passiert, wissen Ärztinnen und Ärzte, was zu tun ist. Sie sind dafür ausgebildet, um akut zu helfen, Apothekerinnen und Apotheker aber nicht.“
Fast 100.000 Impfungen am Freitag
Am Samstag meldete sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) via Twitter zu Wort. Er meldete mit annähernd 100.000 Impfungen an einem Tag einen neuen Rekordtag, was die Impfzahlen in Österreich anbelangt. Bisher erhielten mehr als zwei Millionen Menschen bzw. 29,4 Prozent der Bevölkerung die erste Dosis. Bis zum Samstag hatten 2.617.262 Impfwillige den ersten Stich bekommen. Fast eine Millionen Menschen in Österreich (946.805) sind bereits vollimmunisiert, das sind 10,6 Prozent der Bevölkerung.