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Wirtschaft

80 Prozent der Hotels wollen aufsperren

Nach dem Grünen Licht der Bundesregierung bereiten sich die heimische Gastronomie- und Hotelleriebetriebe auf die Öffnung am 19. Mai vor. Die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer, erwartet, dass in Wien rund 80 Prozent der Hotels öffnen werden.

Die heimische Hotellerie verzeichnet steigende Buchungszahlen, doch nicht alle Hotels werden aufsperren, berichtete Reitterer im „Wien heute“-Interview. „Für viele Kolleginnen und Kollegen zahlt sich das nicht aus. Die überlegen erst im Herbst aufzusperren oder vielleicht sogar erst im nächsten Jahr.“ Ein Grund ist Wien als Destination für Städtetouristinnen und -touristen, die nicht aus Europa kommen.

Für die gibt es aktuell noch keine Lösung, während innerhalb der Europäischen Union (EU) in naher Zukunft der „Grüne Pass“ gelten soll. „Der nächste Schritt müsste bitte sein, dass alle Länder, die hoch durchgeimpft sind, wie zum Beispiel Israel oder die Vereinigten Arabischen Emirate, auch wieder kommen können“, forderte Reitterer.

ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer zu den Öffnungsschritten

Michaela Reitterer ist Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung. Im Studio nimmt sie zu den geplanten Öffnungsschritten der Regierung Stellung.

Hoffnung auf weitere Schritte ab 1. Juli

Gleichzeitig sei man aber froh, dass überhaupt wieder aufgesperrt werden darf. Mit 1. Juli soll es dann möglicherweise weitere Lockerungen geben, kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag an. Laut Reitterer hoffen die Betreiberinnen und Betreiber darauf: „Ich habe aber Verständnis dafür, dass man gerade in der Gastronomie und Hotellerie auf Nummer sicher gehen und sich die Entwicklungen anschauen möchte.“

Offene Fragen sieht die ÖHV-Präsidentin beim Testen. Beim Einchecken muss ein gültiger Test vorgewiesen werden. Wer die hoteleigene Gastronomie oder ähnliches nutzen will, muss aber Regeln analog zu den Vorschriften in der Gastronomie erfüllen. Dafür soll es auch die Möglichkeit zum Selbsttest in den Hotels geben. „Es sollte mit einem Vier-Augen-Prinzip erfolgen. Wie das dann genau aussieht und wie wir das in den Hotels auch handhaben können, werden wir sehen“, konnte Reitterer noch nichts Genaues dazu sagen.

Vorfreude und ein „massives Problem“

Auch in anderen Branchen überwog am Montag die Freude über die Öffnungen. Mario Pulker, Gastronomieobmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), sah einen „Vertrauensvorschuss in die Branche“ und appellierte an die Betriebe und Konsumenten, sich „ordentlich“ an die CoV-Regeln zu halten. Die Gastronomiebetriebe durften seit November nur Speisen zur Abholung anbieten.

Das Öffnen rechnet sich aber nicht für alle: Vor allem die 20-Quadratmeter-pro-Person-Regelung stelle ein „massives Problem“ für kleine Betriebe, wie zum Beispiel Fitness-, Pilates- und Yogastudios sowie Tanzschulen, aber auch Bäder und Thermen, dar, sagte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Robert Seeber.