An starken Tagen kommen am Wochenende derzeit bis zu „20.000 Besucherinnen und Besucher“ in den Wiener Teil des Nationalparks in der oberen und unteren Lobau, sagt der Wiener Forstdirektor Andreas Januskovecz. Unter der Woche sind es derzeit an starken Tagen „6.000 bis 8.000“. Die Zahlen haben sich seit Corona verdoppelt, so Januskovecz.
Das starke Besucherplus führt aber zum Beispiel auch zu mehr liegengelassenem Müll und zu Problemen wegen nicht angeleinter Hunde. "Viele Besucherinnen und Besucher wissen gar nicht, dass sie sich auf dem Gebiet eines geschützten Nationalparks befinden und dass es deswegen ein paar Regeln gibt, an die sich alle halten müssen“, sagt der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
„Wer soll angeleint werden?“
Die Stadt hat deshalb eine sogenannte Nudging-Kampagne ins Leben gerufen. Dazu wurden insgesamt 25 Schilder im Wiener Teil des Nationalparks aufgestellt. Auf diesen ist jetzt etwa zu lesen: „Wer sollte an die Leine? Der Hase, der Hund, der/die FörsterIn oder der/die HundebesitzerIn?“
800 Pflanzenarten
Der Nationalpark Donau-Auen beheimatet mehr als 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, acht Reptilien- und 13 Amphibienarten, rund 60 Fischarten und 800 Pflanzenarten.
Mit einem Augenzwinkern will die Stadt die Besucherinnen und Besucher so zum Nachdenken anregen. Auf manchen Tafeln gibt es auch Infos zum Nationalpark selbst. Man habe bewusst auf Verbotsschilder verzichtet, sagte Januskovecz. Vielmehr gehe es darum, dass die Leute von sich aus ihr Verhalten ändern. „Beim Nudging bewegt man jemanden auf mehr oder weniger subtile Weise dazu, etwas Bestimmtes einmalig oder dauerhaft zu tun oder zu lassen“, heißt es von der Stadt.
Gekostet hat die Kampagne laut Januskovecz „einige tausend Euro“. Derzeit gebe es zudem Gespräche, ob die Schilder auch im niederösterreichischen Teil des Nationalparks aufgestellt werden. "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Maßnahme viele Menschen zu einem Nach- und Umdenken bewegen können“, sagte Czernohorszky.