Umbau des Spittelauer Arms im Nationalpark Donau-Auen
ORF/Pöchhacker
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Chronik

Wiener stürmen Nationalpark Donau-Auen

Wegen der CoV-Pandemie kommen viel mehr Wienerinnen und Wiener in den Nationalpark Donau-Auen. Die Besucherzahlen haben sich zum Teil verdoppelt. Das bedeutet auch mehr liegengelassenen Müll. Die Stadt will jetzt mit einer Kampagne gegensteuern.

An starken Tagen kommen am Wochenende derzeit bis zu „20.000 Besucherinnen und Besucher“ in den Wiener Teil des Nationalparks in der oberen und unteren Lobau, sagt der Wiener Forstdirektor Andreas Januskovecz. Unter der Woche sind es derzeit an starken Tagen „6.000 bis 8.000“. Die Zahlen haben sich seit Corona verdoppelt, so Januskovecz.

Das starke Besucherplus führt aber zum Beispiel auch zu mehr liegengelassenem Müll und zu Problemen wegen nicht angeleinter Hunde. "Viele Besucherinnen und Besucher wissen gar nicht, dass sie sich auf dem Gebiet eines geschützten Nationalparks befinden und dass es deswegen ein paar Regeln gibt, an die sich alle halten müssen“, sagt der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

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Insgesamt 25 bunte Schilder wurden auf der Fläche des Nationalparks Donau-Auen aufgestellt. Das große Personenaufkommen sorgt im Wiener Teil des Nationalparks seit der Corona-Pandemie für besondere Herausforderungen
Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb ( MA 49)
Insgesamt 25 bunte Schilder wurden auf der Fläche des Nationalparks Donau-Auen aufgestellt. Das große Personenaufkommen sorgt im Wiener Teil des Nationalparks seit der Corona-Pandemie für besondere Herausforderungen
Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb ( MA 49)
Insgesamt 25 bunte Schilder wurden auf der Fläche des Nationalparks Donau-Auen aufgestellt. Das große Personenaufkommen sorgt im Wiener Teil des Nationalparks seit der Corona-Pandemie für besondere Herausforderungen
Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb ( MA 49)
Insgesamt 25 bunte Schilder wurden auf der Fläche des Nationalparks Donau-Auen aufgestellt. Das große Personenaufkommen sorgt im Wiener Teil des Nationalparks seit der Corona-Pandemie für besondere Herausforderungen
Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb ( MA 49)

„Wer soll angeleint werden?“

Die Stadt hat deshalb eine sogenannte Nudging-Kampagne ins Leben gerufen. Dazu wurden insgesamt 25 Schilder im Wiener Teil des Nationalparks aufgestellt. Auf diesen ist jetzt etwa zu lesen: „Wer sollte an die Leine? Der Hase, der Hund, der/die FörsterIn oder der/die HundebesitzerIn?“

800 Pflanzenarten

Der Nationalpark Donau-Auen beheimatet mehr als 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, acht Reptilien- und 13 Amphibienarten, rund 60 Fischarten und 800 Pflanzenarten.

Mit einem Augenzwinkern will die Stadt die Besucherinnen und Besucher so zum Nachdenken anregen. Auf manchen Tafeln gibt es auch Infos zum Nationalpark selbst. Man habe bewusst auf Verbotsschilder verzichtet, sagte Januskovecz. Vielmehr gehe es darum, dass die Leute von sich aus ihr Verhalten ändern. „Beim Nudging bewegt man jemanden auf mehr oder weniger subtile Weise dazu, etwas Bestimmtes einmalig oder dauerhaft zu tun oder zu lassen“, heißt es von der Stadt.

Gekostet hat die Kampagne laut Januskovecz „einige tausend Euro“. Derzeit gebe es zudem Gespräche, ob die Schilder auch im niederösterreichischen Teil des Nationalparks aufgestellt werden. "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Maßnahme viele Menschen zu einem Nach- und Umdenken bewegen können“, sagte Czernohorszky.