Elf Kaninchen wurden in Wien zwischen 8. und 11. Mai ausgesetzt – laut TierQuarTier ein trauriger Rekord. Die Kaninchen seien einfach „entsorgt“ worden – sie seien in Schachteln, Kartons oder einfach ohne Unterschlupf auf der Straße oder Parkplätzen zurückgelassen worden.
Als Ursache sieht man in diesen Fällen noch nicht einen wieder abflauenden Pandemie-Haustierboom – allerdings wappnet sich das TierQuarTier bereits für einen starken Anstieg an ausgesetzten Haustieren. Ab Juni und Juli rechne man damit, vor allem bei Hunden, die in der Pandemie besonders beliebt gewesen seien, so eine Sprecherin des TierQuarTiers.
Container als mögliche Notquartiere
Es gebe bereits Überlegungen und Beratungen, wie man damit umgehen könne Möglich sei etwa, mit Containern temporäre Notunterkünfte zu schaffen. Platz habe man auf dem Gelände des TierQuarTiers in Wien-Donaustadt genug. Aktuell beträgt die Auslastung 70 Prozent.
„Es soll nie eine Option sein, ein Tier auszusetzen“, appelliert die Sprecherin, andere Lösungen zu suchen, wenn man mit der Haltung eines Tiers überfordert ist oder es aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich ist, das Tier zu behalten. Eine Aussetzung sei eine Straftat – und bedeute massiven Stress für die Tiere – und oft Lebensgefahr, zum Beispiel durch große Hitze in kleinen Transportboxen oder lange Zeit ohne Nahrung und Wasser.
Als erstes empfiehlt TierQuarTier, sich an die Stelle wenden, über die man das Tier bekommen hat – also etwa die Züchter. Diese könnten oft sehr gut bei der Weitervermittlung der Tiere helfen. Weitere Anlaufstellen seien Tierschutzorganisationen, die Tierschutz-Ombudsstelle der Stadt Wien – und auch das TierQuarTier selbst.
Tierschutzverein nimmt Tiere gegen Gebühr auf
Abgeben kann man Haustiere auch beim Wiener Tierschutzverein in Vösendorf – gegen eine Abgabegebühr. Die Höhe sei abhängig vom Alter und beispielsweise der Rasse des Tieres, so ein Sprecher – zudem würden auch soziale Faktoren berücksichtigt, warum das Tier abgegeben werden muss.
Auch beim Wiener Tierschutzverein verzeichnet man noch keinen Anstieg bei Aussetzungen von Haustieren. Man sei aber darauf vorbereitet, sollte es dazu kommen, so der Sprecher. Derzeit betreue man zwischen 1.000 und 1.100 Tiere, habe aber Platz für bis zu 2.500.