Wiener Wurstelprater
ORF.at/Christian Öser
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Coronavirus

Prater: Fahrgeschäfte verlangen Zutrittstests

Auch im Prater geht es am 19. Mai wieder los. Wie in der Gastronomie werden auch bei Riesenrad, Autodrom und Co. negative Tests, Impfzertifikate oder der Nachweis einer überstandenen Covid-Erkrankung verlangt. Die Wiener Wiesn findet aber heuer nicht statt.

Wie der Präsident des Praterverbandes, Stefan Sittler-Koidl, erläuterte, handelt es sich bei den Zutrittsbeschränkungen bei Fahrgeschäften um eine freiwillige Maßnahme der Praterunternehmer. Denn anders als in der Gastronomie seien solche zumindest derzeit in keiner Verordnung ausdrücklich erwähnt, hielt er fest. Ansonsten gelten im Prater jene Vorschriften, die auch im öffentlichen Raum zur Anwendung kommen – also etwa die Abstandsregeln und die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen.

Wer keinen Nachweis mitbringt, dass von ihm eine geringe epidemiologische Gefahr ausgeht, kann einen solchen bei den Pratereingängen beziehen. Denn es werden zwei Container mit Gratis-Testmöglichkeiten postiert. Angedacht ist derzeit, dass die Verkäufer der Tickets oder Fahrchips die Zertifikate bzw. Atteste bei den Kassen überprüfen. Um die Kontrollen zu beschleunigen, wird aber auch überlegt, ob man an Besucher am Gelände nicht auch Eventbänder vergeben könnte, die die Trägerin oder den Träger als getestet, geimpft oder genesen ausweisen.

Eine Info-Tafel zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus, aufgenommen am Montag, 17. Mai 2021, im Wiener Prater.
APA/GERALD MACKINGER
Auch der Prater öffnet am Mittwoch – mit einem eigenen CoV-Maßnahmenpaket

Bodenmarkierungen für ausreichend Abstand

Das Corona-Maßnahmenpaket des Praters ist 40 Seiten stark, wie der Geschäftsführer der Prater Wien GmbH, Alexander Ruther berichtete. In erster Linie appelliere man an die Eigenverantwortung der Besucher, betont er. Um aber etwa die Abstandsregeln in Erinnerung zu rufen, werden am Boden Kreismarkierungen mit einem Durchmesser von zwei Metern angebracht. An neuralgischen Punkten wird man im Prater zudem via Plakate und Videoscreens an die Verhaltensregeln erinnert. Auch Desinfektionsmittelspender werden aufgestellt.

Das Tragen einer FFP2-Maske ist in Innenräumen obligatorisch. Auch wenn im Freien der Abstand nicht eingehalten werden kann, sollen diese verwendet werden. Die Zahl der Plätze in den einzelnen Fahrgeschäften wird aber ohnehin reduziert, wenn der Mindestabstand unterschritten werden würde. Aufgestockt wird hingegen der Sicherheitsdienst, der ein Auge darauf haben wird, ob die Vorschriften befolgt werden.

Prater verlangt Tests

Geimpft, genesen oder getestet. Das gilt auch für den Wiener Prater. In der Geisterbahn braucht es eine Maske, im Autodrom allerdings nicht. Zwei Teststationen werden eingerichtet.

Das Konzept wurde gemeinsam mit dem Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erstellt. „Es ist schon eine komplexe Herausforderung“, versicherte er heute. Die epidemiologische Situation sei derzeit aber günstig. Trotzdem wolle man versuchen, im Prater die Anzahl möglicher infektiöser Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren.

Regeln für Gastro bleiben gleich

Die Regeln für die Gastronomie entsprechen der geltenden Bundesverordnung, wie Karl Jan Kolarik, der Geschäftsführer des Schweizerhauses, ausführte. Was bedeutet: Gästegruppen in geschlossenen Räumen dürfen maximal vier Erwachsene und bis zu sechs minderjährige Kinder umfassen – wobei sich diese Zahl im Gastgarten auf zehn Erwachsene bzw. zehn Kinder erhöht.

Dass die Umsätze an die Zeit vor der Pandemie heranreichen, nehmen weder Schausteller noch Wirte an. Hier orientiert man sich eher am Vorjahr. 2020 sind im Prater im Vergleich zu 2019 in etwa die Hälfte der Einnahmen lukriert worden.

Wiener Wiesn: Absage wie schon im Vorjahr

Fans der Wiener Wiesn beim Prater kommen heuer wieder nicht auf ihre Rechnung: Wie schon im Vorjahr wird die volkstümliche Großveranstaltung auch 2021 abgesagt. Das teilten die Veranstalter am Montag mit. Man habe viele Varianten geprüft, ein Volksfest, das diesen Namen auch verdiene, komme aber nicht in Frage. Das Risiko sei zu hoch, hieß es. Das Event geht üblicherweise auf der Kaiserwiese im Prater über die Bühne.

„Wenn gerade die Wiener Wiesn zu einem Superspreader-Event im ohnehin von vielen Expertinnen und Experten als sehr kritisch eingestuften Herbst würde, wäre das eine kaum reparable Beschädigung einer der stärksten Event-Marken Österreichs und auch der Reputation der Stadt Wien. Das können wir nicht verantworten“, betonte Organisator Christian Feldhofer in einer Aussendung. Von einer Sparversion mit Masken und Abstandsregeln halte man wiederum nichts. Denn zur Wiener Wiesn würden echtes Feiern, Live-Konzerte und Tanzen gehören.