Covid-19 Schnelltest aus einem Home-Testkit
APA/Roland Schlager
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Coronavirus

Selbsttests: Einmal-Besuch in Teststraße Pflicht

Als Zutrittstests etwa für die Gastronomie oder Kulturveranstaltungen gelten seit Mittwoch auch CoV-Selbsttests. Diese muss man in Wien über eine eigene Internetseite registrieren. Und: Man muss davor schon zumindest einmal in einer offiziellen Teststraße gewesen sein.

Seit Mittwochfrüh gibt es die Möglichkeit, die zu Hause durchgeführten Antigen-Tests über die Coronavirus-Homepage der Stadt Wien zu registrieren und prüfen zu lassen. Dafür benötigt man einen QR-Code, den man bekommt, wenn man sich in einer offiziellen Teststraße der Stadt war.

Diese Maßnahme sei aus Datenschutzgründen notwendig, heißt es dazu aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) – zu leicht könnte sonst jemand von daheim aus mit falschen Daten ins System kommen und in Folge mit einem gefälschten Test unterwegs sein.

Individueller Code muss auf Test geschrieben werden

Abseits des QR-Codes sind noch eine ganze Reihe von weiteren Schritten notwendig, bis der Selbsttest validiert und damit offiziell gültig ist. Zunächst öffnet man den Link zum persönlichen QR-Code, den von der Stadt per SMS zugesandt bekommen hat. Wenn man den Code nur ausgedruckt vorliegen hat, muss man ihn mit der Handy- oder Computerkamera abfotografieren. Danach muss man 12-stelligen PIN, der einem für den Abruf voriger Testergebnisse zugeteilt worden ist.

Im nächsten Schritt wird ein individueller vierstelliger Code erstellt. Diesen muss man mit der Hand auf den Selbsttest schreiben. Dann muss man ein Foto des Tests machen und das Ergebnis eingeben. Schlussendlich erhält man einen neuen QR-Code, der dann – sofern das Testergebnis negativ war – als Eintrittstest gilt.

Hoher Aufwand für kurze Gültigkeitsdauer

Das Selbsttest-Ergebnis ist dann 24 Stunden lang gültig. Der Aufwand für die Selbsttests ist also durchaus vergleichbar oder sogar größer als jener für einen Antigen-Test in einer Teststraße oder für einen PCR-Gurgeltest – was wohl auch nicht ganz unbeabsichtigt sind.

Die Antigen-Schnelltests in den Teststraßen, bei denen ein Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt wird, sind zuverlässiger als die „Nasenbohrertests“ für zuhause. Sie haben eine Gültigkeit von 48 Stunden als Zutrittstests. Noch deutlich zuverlässiger sind die PCR-Gurgeltests, die dann auch eine Gültigkeit von 72 Stunden haben.

Rekord bei CoV-Tests am Dienstag

Am Dienstag – also am Tag vor den Öffnungen – wurden in Wien unterdessen so viele Coronavirus-Tests gemacht wie noch nie. Insgesamt 160.773 Test wurden registriert, Antigen-Schnelltests und PCR-Gurgeltests zusammengezählt, egal ob zuhause, im Betrieb, in der Apotheke oder in einer Teststraße. Der bisherige Höchstwert waren 155.554 Tests am 7. Mai. Auch bei der Aktion „Alles Gurgelt“ ab es am Dienstag mit 64.392 ausgewerteten Proben einen Rekordwert – dieser lag bisher bei rund 50.000.

Auch am Mittwoch waren die Teststraßen gut gebucht: Im Durchschnitt waren sie zu 47 Prozent ausgelastet. Manche Stationen wie Schönbrunn waren fast ausgebucht, bei anderen – wie etwa dem Happel-Stadion – gab es am Nachmittag noch viele freie Termine. In der größten Wiener Teststraße im Austria Center lag die Auslastung bei etwa 44 Prozent. Auch in den Apotheken waren zum Teil noch kurzfristige Test-Termine vorhanden.

Krisenstab mahnt zur Vorsicht

Laut Krisenstab der Stadt wurden am Dienstag 218 positive Coronavirustest-Befunde eingemeldet. Datenbereinigt – zum Beispiel um Doppelmeldungen – gab es 190 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. „Es ist erfreulich, dass die Sieben-Tages-Inzidenz rückläufig ist. Bei den Öffnungen ist trotzdem Vorsicht geboten, wir appellieren an die Bevölkerung sorgsam vorzugehen und das vielfältige Testangebot in Wien in Anspruch zu nehmen“, sagte am Mittwoch ein Sprecher der APA.

41 Prozent der Personen, die zurzeit positiv getestet werden, sind laut Krisenstab zum Zeitpunkt des Tests ohne Symptome. Die Aufklärungsquote beim Contact-Tracing beträgt derzeit 70 Prozent. In den Spitälern gibt es laut Daten des Innen- und Gesundheitsministeriums einen weiteren einen Rückgang bei Covid-Patientinnen und -Patienten zu vermelden. Aktuell müssen 240 Personen aufgrund von Covid-19 behandelt werden, um zehn weniger als am Dienstag. Auf Intensivstationen müssen wienweit 86 Menschen versorgt werden. Das sind um sieben weniger als am Dienstag.