Wien impft Menschen in Sozialeinrichtungen
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Coronavirus

Wien impft wohnungslose Menschen

Seit dieser Woche werden in Wien auch wohnungslose und geflüchtete Menschen geimpft, die in Gemeinschaftsunterkünften und Notquartieren leben. Geimpft wird an Ort und Stelle. Sie bekommen den Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson.

Von den rund 7.300 Menschen in Wien, die in Notunterkünften oder als Geflüchtete in Grundversorgungseinrichtungen leben, sind rund 4.300 für eine Impfung vorgemerkt. Zumeist haben das die Betreuerinnen und Betreuer der Wohnungslosenhilfe für sie erledigt. Einige der 7.300 betroffenen Menschen sind bereits geimpft, weil sie einer Risko- oder Hochrisikogruppe angehören oder schon aufgrund ihres Alters an der Reihe waren.

„Manche haben damals 2020 gar nicht mitbekommen, dass es eine Pandemie gibt, weil sie keine Medien konsumieren. Weil sie kein Radio hören, weil sie keinen Onlinezugang haben. Da haben wir ganz viel Aufklärungsarbeit gemacht“, sagte Monika Wintersberger-Montorio, die Geschäftsführerin von Obdach Wien. Wichtig sei die Impfung auch, da die Menschen auf engem Raum zusammenleben und Abstandhalten dadurch mitunter schwer möglich ist.

Wien impft Menschen in Sozialeinrichtungen
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Die Impfungen laufen bis Mitte Juni an 36 Standorten

Menschen müssen nicht zweimal erreicht werden

„Es sind auch Leute gekommen, die sich nicht angemeldet haben und die bei uns wohnen. Die werden wir auch noch drannehmen, weil uns das wichtig ist“, sagte Markus Bousska, der Teamleiter der Sozialarbeit von Obdach Wien.

Impfung für Obdachlose

Obdachlose werden in Wien mit Johnson & Johnson geimpft. Viele Personen können oft nur einmal erreicht werden, das ist der Grund. In den Notunterkünften ist es oft eng und eine Durchimpfung daher sinnvoll, heißt es etwa im Chancenhaus.

Geimpft wird bis Mitte Juni, an 36 Standorten von Betreuungseinrichtungen, mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem nur eine Impfung nötig ist. „Das ist wichtig, weil wir bei dieser Zielgruppe, bei manchen dieser Personen, nicht gewährleisten könnten, ob man das schafft die Person ein zweites Mal zu erreichen“, sagte Martina Plohovits vom Fonds Soziales Wien (FSW).