Chronik

Öffnung: Babyelefant machte Pause

Die Gastronomie hat wieder unter strengen Regeln geöffnet. In manchen Ausgehmeilen herrschte Mittwochabend Partystimmung, auch nach der Sperrstunde wurde das Lockdown-Ende weiter gefeiert. Der Babyelefant hatte dabei augenscheinlich Pause.

Das zeigte ein Lokalaugenschein von „Wien heute“ Mittwochabend im Bermudadreieck im ersten Bezirk, wo der Tag vor dem Lockdown am 2. November des Vorjahres mit dem Terroranschlag ein verheerendes Ende genommen hatte. Auch nach der Sperrstunde um 22.00 Uhr war Mittwochabend von Heimgehen vorerst keine Spur.

Zeugen der Terrornacht feiern wieder

Es herrschte ausgelassene Partystimmung bei den vorwiegend jungen Wienerinnen und Wienern im Bermudadreieck – dort, wo seit dem Anschlag Anfang November Trauer überwog. Der erste Ausgehabend hat auch einige Menschen, die in der Terrornacht hier waren, wieder ins Bermudadreieck zurückgeführt.

Öffnung: Babyelefant macht Pause

Die Gastronomie hat wieder unter strengen Regeln geöffnet. In manchen Ausgehmeilen herrschte Mittwochabend Partystimmung, auch nach der Sperrstunde wurde das Lockdown-Ende weiter gefeiert. Der Babyelefant hatte dabei augenscheinlich Pause.

Aber nicht nur in der Innenstadt wurde gefeiert, etwa auch auf der Partymeile in Ottakring waren die Lokale wieder gut gefüllt und es wurde ausgiebig gefeiert. Bei der Zwei-Meter-Abstandsregel zwischen Personengruppen gab es fast überall noch Nachholbedarf.

Stichprobenkontrollen am ersten Tag

Dass sich nicht alle an die strengen Regeln hielten, zeigt eine erste Bilanz der Gruppe Sofortmaßnahmen. Die Einhaltung der gültigen Maßnahmen sei am ersten Tag der Öffnung stichprobenartig in ganz Wien überprüft worden, sagte Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Insgesamt wurden 120 Lokale in drei Teams zusammen mit Polizei und Marktamt überprüft.

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Menschen auf der Straße in der Nacht
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Viele feiernde Menschen auf der Straße in der Nacht
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Viele feiernde Menschen
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Viele feiernden Menschen auf der Straße in der Nacht
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Viele feiernden Menschen auf der Straße in der Nacht
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Volle Schanigärten
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Feiernde Menschen
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Kontrolliert wurden neben der „3-G-Regel“, der Maskenpflicht und den Abständen auch die Einhaltung der Sperrstunde sowie die Präventionskonzepte. Die Lokalbetreiber und -betreiberinnen und auch die Gäste seien „sehr gut vorbereitet“ gewesen und hätten sich „flächendeckend fast ausnahmslos an die gültigen Maßnahmen gehalten“. „Zu späterer Stunde wurden die Maßnahmen in manchen Betrieben nicht mehr so ernst genommen“, resümierte Hillerer.

Dutzende Anzeigen

Wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht wurden insgesamt zehn Organmandate eingehoben und fünf Anzeigen nach der COVID-19-Öffnungsverordnung gelegt. Weitere 40 Anzeigen wurden durch den Magistrat unter anderem wegen der Konsumation von Shisha-Pfeifen nach dem Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz – TNRSG gelegt.

In Favoriten verfügten zwei Lokale über keine Schutzmaßnahmen und Präventionskonzepte. Die Lokale wurden in Einvernehmen mit den Betreibern unverzüglich geschlossen. Die Sperrstunde von 22.00 Uhr wurde von zwei Betrieben nicht eingehalten. Laut Hillerer werden die Kontrollen in den nächsten Tagen weitergehen.

Erste Bilanz Gastrokontrollen

Die Wiener Gruppe für Sofortmaßnahmen hat 120 Lokale kontrolliert und dabei 60 mal gestraft.

Gastronomie zufrieden mit Tag eins

„Das war gestern ein großer Tag der Freude für unsere Mitgliedsbetriebe aber auch natürlich für unsere Gäste und der Tag ist sehr gut gelaufen“, zog Branchensprecher Mario Pulker am Donnerstag im ORF-Radio Bilanz. „Wichtig ist jetzt, alle Regeln einzuhalten, damit die Infektionszahlen nicht mehr steigen“, sagte Peter Dobcak von der Wiener Wirtschaftskammer.

Mit den Tests habe an Tag eins alles reibungslos geklappt. Die Stimmung ist sehr positiv und wurde bisher nur vom Wetter getrübt, schilderte der Branchenvertreter. Angesichts des derzeit unbeständigen Wetters sind die Lokalbetreiber froh, dass Wien doch nicht nur die Schanigärten öffnete.

Hoffen auf Lockerungen im Juli

Bis zur Normalität ist es für die Gastrobranche aber noch Stück Weg. Dobcak hofft, dass mit 1. Juli alle Einschränkungen fallen. Er verwies darauf, dass Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gesagt hat, dass ein normaler Sommer möglich sein werde. Konkret erwartet Dobcak, dass die Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen werden und auch die Sperrstunde aufgehoben wird. Dann könnten auch Nachtclubs und Diskotheken wieder öffnen und Konzerte stattfinden. Der Juli sei angesichts der Durchimpfungsrate realistisch, so Dobcak.