Eine FFP2-Maske hängt an einem Strauch
APA/dpa-Zentralbild/Kira Hofmann
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Coronavirus

Hutter: Maskenpflicht-Ende „unangebracht“

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Wien liegt aktuell bei 49 und ist das erste Mal seit Anfang September wieder unter 50. Wegen dieser positiven Entwicklung werden Rufe nach einem Ende der Maskenpflicht laut. Für Umweltmediziner Hans-Peter Hutter ist das „unangebracht“.

„Aus meiner Sicht muss man jetzt einmal einen Gang zurückschalten“, meint Hutter. Es habe gerade erst eine sehr breite Öffnung gegeben, „jetzt müssen wir abwarten, wie sich diese Öffnungen niederschlagen.“ Medizinisch sei eine Diskussion über neue Öffnungsschritte „unangebracht“.

Nächsten Freitag will sich die Bundesregierung wieder mit den Landeshauptleuten besprechen und wohl über weitere Öffnungsschritte nachdenken. Dabei könnte die Maskenpflicht fallen, das wurde zumindest mehrfach angedeutet. „Gehen die Impfungen wirklich weiter wie geplant, wird man sich natürlich weitere Schritte überlegen. Selbstverständlich wird es einige Orte geben, wo man von FFP2 auf normalen Mund-Nasen-Schutz zurückgehen kann“, meint Hutter.

Debatte über Ende der Maskenpflicht

Heute liegt die CoV-Inzidenz bei 49. Diese durchaus positive Entwicklung sorgt nun dafür, dass es plötzlich Rufe nach einem Ende der Maskenpflicht gibt.

Expertenrunde am Donnerstag

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will sich auf jeden Fall schon am Donnerstag – also noch vor dem Termin der Bundesregierung – mit Expertinnen und Experten beraten. Auch er macht Lockerungen von der Entwicklung der Infektions- und Impfzahlen abhängig. „Mir ist wichtig, dass wir in der Politik immer wissensbasierte Entscheidungen treffen“, so Ludwig. Daher habe er auch ein Expertengremium eingerichtet.

Er genieße jetzt die Öffnungsschritte wie alle anderen in der Stadt, man müsse die Auswirkungen aber sehr genau beobachten müssen. Er gehöre zu denen, die immer besonders vorsichtig sind, so Ludwig. Denn nichts wäre schlimmer, als Schritte wieder zurücknehmen zu müssen. Er verstehe, wenn die Menschen froh sind, wenn sie die Masken nicht mehr tragen müssen. Aber es müsse weiter abgewogen werden.

Impffortschritt noch zu gering

Bevor die Maske endgültig an den Nagel gehängt werden kann, wird es aber noch dauern, meint Hutter. „Wir können uns zurücklehnen, wenn 70 oder 80 Prozent geimpft sind. Bis dorthin kann man sich überlegen, ob man bei 60 Prozent dies und jenes reduziert.“ Derzeit ist zirka ein Drittel der Wiener Gesamtbevölkerung geimpft – und nicht alle können geimpft werden.