Brechen die Haare der Raupen, können sie vom Wind verfrachtet werden. Sie können eingeatmet werden und die Atemwege reizen, sie können mit der Haut in Berührung kommen und dort allergische Reaktionen verbunden mit sehr starkem Juckreiz auslösen. Sie sind aber auch für Eichen gefährlich, befallene Bäume können kahl gefressen werden.
Im Vorjahr sind die Raupen besonders stark aufgetreten, was für das heurige Jahr eher eine Entspannung erwarten ließe. Allerdings traut man sich beim städtischen Forstamt keine Prognose zu, zu unsicher sind diverse Einflüsse etwa verbunden mit dem Klimawandel, die auch heuer für eine starke Vermehrung sorgen könnten.
Kein Verlass auf natürliche Fressfeinde
Die Raupen sind eigentlich bei Vögeln sehr beliebt, doch dürfte die Zahl der Vögel nicht ausreichen, um die Zahl der Raupen sozusagen auf natürlichem Weg ausschlaggebend und spürbar zu verringern. Hier heißt es zunächst einmal abwarten. Nicht abwarten will das Forstamt allerdings mit Maßnahmen, die es selbst setzen kann. Es wurde damit begonnen, die rund 3.000 Eichen in Wiener Parks vorsorglich biologisch zu behandeln.
Dabei wird ein Präparat auf die Blätter aufgetragen, das für die Raupen giftig ist. Sie sterben ab, bevor sie die für Menschen unangenehmen Härchen bilden können. Anders hingegen ist die Situation in den Wäldern rund um Wien. Dort wird gegen die Eichenprozessionsspinner nichts unternommen. Die Wälder stehen meist unter Naturschutz, es darf daher nicht gesprüht werden. Spaziergänger und Jogger müssen also mit Kontakten rechnen. Ihnen wird empfohlen, langärmlige Kleidung zu tragen.
Pro Falter überwintern 200 Eier
Überlebt die Raupe, wird daraus der Eichenprozessionsspinner. Der bis zu 35 Millimeter große Falter schwärmt zwischen August und September und schafft die Voraussetzung für die nächstjährige Invasion der Raupen. Jeder Falter legt rund 200 Eier.