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ORF.at/Zita Köver
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Wirtschaft

Wiens CoV-Wirtschaftspaket 600 Mio. schwer

Rund 600 Millionen Euro haben die verschiedenen Maßnahmen der Stadt Wien im Kampf gegen die CoV-Pandemie bisher gekostet. Das Defizit der Stadt stieg dementsprechend auf 1,3 Milliarden Euro und dürfte heuer noch auf 1,9 Mrd. Euro steigen.

Es werde wohl ein bis zwei Jahre dauern, bis die Wirtschaft wieder das Niveau wie vor der Pandemie erreicht haben werde, sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Wirtschaftsforscher hätten zwar einen Aufschwung von drei bis 3,5 Prozent prognostiziert. Doch selbst wenn diese Prognose eintreffe, sei damit nach dem Einbruch von über sechs Prozent das Vorkrisenniveau noch lange nicht erreicht, gab Hanke zu bedenken: „Wir hoffen jetzt einmal auf diese positive Entwicklung.“

Hanke erinnerte daran, dass die Stadt heuer 2,1 Mrd. Euro investieren will. Dazu komme ein Vorzieheffekt von 600 Mio. Euro durch das zwischen Bund und Land vereinbarte Konjunkturpaket. Da müsse sogar in Bereichen wie Bau und Baunebengewerbe darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Überhitzung komme. Der Großteil der Investitionen geht in öffentliche Verkehrsmittel und Gesundheit. In Wien ist abgesehen davon langfristig, bis 2040, ein hoher Milliardenbetrag für Investitionen in den Ausstieg aus Erdgas- und Ölheizungen vorgesehen. Die Planungen und Vorbereitungen dafür liefen, so Hanke.

Drei Millionen für „Stolz auf Wien 2“

Die Stadt Wien habe unter dem Dach der „Stolz auf Wien GmbH“, über die sie sich bisher an Firmen beteiligt, ein Programm „Stolz auf Wien 2“ aufgelegt, sagte Hanke. Unter diesem nehme die Stadt selber kein Geld für Beteiligungen in die Hand, sondern suche Partner in der Privatwirtschaft für Finanzierungen. Als Partner nannte Hanke unter anderem den Bauindustriellen Hans-Peter Haselsteiner und die Immofinanz.

„Stolz auf Wien 2“ sei mit drei Millionen ausgestattet und solle wesentlich schneller Geld zu den Firmen bringen als das ursprüngliche Beteiligungsprogramm, etwa für den „Wirten ums Eck“, der ohne große Prüfungen schnell Liquidität brauche. Das werde über „eigenkapitalähnliche“ Instrumente laufen, etwa über Genussscheine.

Eingliederung Langzeitarbeitsloser „Schwerstarbeit“

Auch das Programm für langzeitarbeitslose Menschen über 50 sei ausgeweitet worden, sagte Hanke. Inzwischen gebe es 1.800 statt 1.000 Plätze, bei dem die Personalkosten im ersten Halbjahr zu 100 Prozent und im zweiten Halbjahr zu 70 Prozent gefördert würden. Jedes Unternehmen in Wien könne diese Förderung in Anspruch nehmen, dennoch seien von den 1.800 Plätzen bisher erst etwa 1.300 besetzt.

Es sei „Schwerstarbeit“, ältere Menschen nach langer Arbeitslosigkeit wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern. „Man darf sich nichts vormachen. Wenn ich höre, dass man zig-zehntausend Stellen so besetzen möchte – da wird ein Instrument nicht ausreichen“, so Hanke zum Programm „Sprungbrett“, mit dem die Bundesregierung bis Ende nächsten Jahres 50.000 Langzeitarbeitslosen Arbeit bringen will.