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Verkehr

VOR fordert mehr Geld für 1-2-3-Ticket

100 Mio. Euro hat der Ministerrat diese Woche für die Einführung des 1-2-3-Tickets in den Bundesländern freigegeben. Davon entfallen 45 Mio. auf Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Doch das sei jedenfalls zu wenig, so der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR).

Alleine den Einnahmenausfall durch das 1-2-3-Ticket beziffert ein VOR-Sprecher gegenüber Radio Wien im dreistelligen Millionenbereich. Die Tarife würden ja jedenfalls gesenkt. Die Verhandlungen laufen daher auf allen Ebenen weiter – politisch wie fachlich.

Die Zeit drängt: Drei bis vier Monate brauche man von einer Einigung bis zur tatsächlichen Einführung neuer Tarife, heißt es beim VOR. Es seien noch einige Fragen offen, etwa die langfristige finanzielle Planbarkeit.

Möglicherweise Umbauten notwendig

Außerdem braucht es laut VOR neue Infrastruktur. Denn es werde davon ausgegangen, dass mit dem 1-2-3-Ticket viel mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen würden. Die Südbahn oder die S-Bahn-Stammstrecke seien aber bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze – und selbst für längere oder höhere Züge bräuchte es Umbauten an manchen Stationen, so der VOR-Sprecher gegenüber Radio Wien.

Noch kein Zeitplan für regionale Tickets

Am Mittwoch gab der Ministerrat die 100 Millionen Euro für die Bundesländer frei. Diese dienen dabei zur Mitfinanzierung der regionalen 1-2-3-Tickets. Das Geld wird nach Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Die Länder sollen damit das Ticket und auch ein etwaiges Mehrangebot im öffentlichen Verkehr bezahlen. Künftig soll es in jedem Bundesland und für das gesamte Bundesgebiet leistbare Netzkarten für das gesamte „Öffi“-Angebot geben.

Die österreichweite Stufe des 1-2-3-Klimatickets – um 1.095 Euro ein Jahr lang mit allen „Öffis“ durch ganz Österreich – soll noch im Jahr 2021 starten. Wann konkret heuer, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) auch am Mittwoch nicht. Man sei in den finalen Vertragsverhandlungen mit den Bundesländern, versicherte Gewessler. Die österreichweite Stufe wird zur Gänze vom Bund bezahlt.

Geplant sind zudem regionale Tickets um 365 Euro pro Jahr für ein Bundesland und um 730 Euro für zwei Bundesländer. Ein konkreter Zeitplan wurde nicht genannt, die Umsetzung liege an den Ländern. Mit den 100 Millionen Euro jährlich übernehme der Bund jedenfalls einen Großteil, betonte Gewessler.