Michael Ludwig
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Coronavirus

Weitere Lockerungen: Ludwig zufrieden

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich am Freitag zufrieden mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Verhandlungen zu den Öffnungen per 10. Juni bzw. 1. Juli. Er habe stets betont, dass es nicht verantwortungsvoll sei, alle Bereiche sofort zu öffnen.

Es sei also gut, dass man sich nach einer „konstruktiven Diskussion mit verschiedenen Sichtweisen“ darauf geeinigt habe, in Etappen vorzugehen. Erfreulich sei auch, dass die Regelungen bundeseinheitlich seien. Ludwig appellierte einmal mehr an die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten. In Wien werde es dazu weiter laufende Kontrollen geben, betonte er. Zudem würde genau beobachtet, wie sich die Öffnungsschritte auswirken werden.

Weitere Lockerungen

Die Bundesregierung hat am Freitag weitere Lockerungen bei den Corona-Regeln angekündigt. Ab 10. Juni wird die Sperrstunde von 22 auf 24 Uhr ausgeweitet. In der Gastronomie sind wieder größere Treffen möglich.

Infektionszahlen werden steigen

Wobei der Bürgermeister mit einer Zunahme der Infektionen rechnet: „Ich gehe davon aus, dass die Zahlen wieder steigen werden, wenn es Öffnungsschritte gibt.“ Maßgeblich sei jedoch vor allem die Zahl der Erkrankten in den Intensivstationen. Hier gebe es inzwischen einen spürbaren Rückgang.

Es würden sich unter anderem die Impfungen günstig auswirken. Sollte die Entwicklung etwa im Herbst dies nötig machen, sei eine Rücknahme von Öffnungen aber nicht völlig auszuschließen, sagte Ludwig. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, warnte er.

Das sah auch Komplexitätsforscher Peter Klimek im „Wien heute“-Interview so. Jedoch sei die Situation derzeit ausgesprochen gut. Die Öffnungsschritte werden aber wohl die positive Entwicklung bei den Infektionszahlen stoppen. „Was wir erwarten, wenn es jetzt zu Anstiegen kommt, dass die in jüngeren Altersgruppen stattfinden, sich aber nicht wie bisher auf erhöhten Zugängen auf den Intensivstationen widerspiegeln.“

Ein baldiges Ende der Maskenpflicht in einigen Bereichen sieht Klimek als machbar – aber noch nicht in allen Bereichen. „Die Maske wird vermutlich dort weiter sinnvoll sein, wo die ‚3-G-Regel‘ nicht angewandt werden kann und wo gleichzeitig viele Leute eng beieinander in geschlossenen Räumen sind.“

Langfassung: „Wien heute“-Interview mit Peter Klimek

Spätere Sperrstunde ab 10. Juni

Die Bundesregierung hat am Freitag nach Beratungen mit den Bundesländern weitere Lockerungen verkündet. Ab dem 10. Juni dürfen drinnen und draußen mehr Leute zusammenkommen. Die Sperrstunde wird von 22.00 auf 24.00 Uhr verlegt, die Abstandsregeln werden auf einen Meter reduziert. Lockerungen gibt es auch im Handel und Freizeitbereich, wo es künftig nur noch zehn statt 20 Quadratmeter pro Person braucht.

Weitere Lockerungen soll es Anfang Juli geben, etwa bei den Masken. Ab Juli sollen wieder Hochzeiten und große Feste stattfinden dürfen. Die „3-G-Regel“ soll aufrechterhalten bleiben. Details würden in den kommenden Wochen erarbeitet.