Die zweite Corona-Teststraße in Wien auf der Donauinsel, konkret auf dem Parkplatz bei der Floridsdorfer Brücke.
APA/STADT WIEN/DAVID BOHMANN
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Coronavirus

Hacker hält nichts von Ende der Gratis-Tests

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hält nichts davon, die kostenlosen CoV-Testangebote zu reduzieren. Einen solchen Schritt hatte zuletzt Vorarlberg angekündigt. Für Hacker ist die Diskussion „viel zu früh“.

„Wir sind weit davon entfernt, österreichweit eine ausreichend hohe Durchimpfungsrate zu haben, um anfangen zu können, die Testkapazitäten zurückzuschrauben“, sagte Hacker im Ö1-Mittagsjournal. Man sei noch nicht am Ende des Marathons angelangt, sagt Hacker. Derzeit ernte man zwar, wofür sich alle miteinander angestrengt hätten, es sei aber noch nicht vorbei.

Tests für Urlaubszeit wichtig

Mit Blick auf die Urlaubszeit sagt Hacker: „Die Leute fliegen in die ganze Welt, sie kommen aus der ganzen Welt – wir müssen davon ausgehen, dass auch die Virusmutationen, die es auf anderen Kontinenten gibt, nach Europa kommen. Und wenn wir nicht testen, wie sollten wir sie entdecken.“ Für ihn sei die Diskussion derzeit unverständlich.

Vorarlberg hatte diese Woche angekündigt, die CoV-Testangebote in Landes-, Gemeinde- und Bundesheer-Teststationen schrittweise zurückzufahren. Der Grund: Durch die Zulassung von registrierten Wohnzimmertests und die Testbefreiung Geimpfter sei ein deutlicher Rückgang der Nachfrage spürbar. Medial kolportiert wird, dass Tests künftig kostenpflichtig sein sollen, um mehr Menschen zur Impfung zu bewegen.

Langfassung: „Wien heute“-Interview mit Peter Klimek

Kostenpflichtige Tests kein Anreiz für Impfung

Auch das sieht Hacker kritisch: Es bringe wohl kaum eine Motivation zur Impfung zu gehen, „sondern die Leute werden dann einfach nicht testen gehen“. Einen anderen Ansatz empfiehlt auch Komplexitätsforscher Peter Klimek im „Wien heute“-Interview. „Wir müssen uns auf die Situation einstellen, dass wir im nächsten Herbst in der einen oder anderen Bevölkerungsgruppe Impflücken haben. Wir müssen schnell erkennen, wo die Impflücken entstehen und dort mit Aufklärung und Informationskampagnen ansetzen.“