Fernkältezentrale Stubenring
Wien Energie
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Wirtschaft

Kältering um City schließt sich weiter

Die Wien Energie baut ihr Fernkälteangebot weiter aus: Bis 2025 soll ein Kältering die Wiener Innenstadt flächendeckend versorgen können. Ein „wichtiger Meilenstein“ dazu ist laut Wien Energie die Fernkältezentrale Stubenring. Sie soll im Spätsommer fertig sein.

Die Fernkältezentrale Stubenring entsteht in der Alten Post in der Postgasse. Es ist die dritte große Fernkältezentrale im ersten Bezirk. Seit Jänner 2020 baut Wien Energie an der Anlage, die künftig „mit 15 Megawatt Leistung Büros, Hotels, Geschäfte und Wohnungen mit einer Fläche von insgesamt 300.000 Quadratmetern kühlen wird“, erklärte Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl.

Wasser kommt aus dem Donaukanal

Das Wasser für die Fernkälte kommt aus dem Donaukanal. Zwischen Schwedenplatz und Urania wird es angesaugt, durch den U-Bahn-Tunnel zwischen Franz-Josefs-Kai und Donaukanal geführt und dann zur Alten Post gepumpt. Dort wird das auf fünf bis sechs Grad abgekühlte Wasser zu den Abnehmern in Teilen des ersten Bezirks transportiert. Wer Fernkälte nutzen möchte, braucht eigene Geräte, um die gekühlte Luft in die Räume zu bringen.

Ausbau der Fernkälte

Die Stadt baut gerade um 25 Millionen Euro die Fernkälte aus. Julia Korponay-Pfeifer mit einem Bericht von einer „coolen“ Baustelle.

Bis 2025 soll der Kältering um die Innere Stadt fertig sein. "Wir haben mittlerweile über 19 Kilometer Kühlleitungen in Wien verlegt und bis 2025 werden hier noch 90 Millionen Euro investiert werden, um diesen Kältering fertig zu stellen“, sagte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Bis jetzt hat Wien Energie mehr als 130 Megawatt Fernkälteleistung in Betrieb. Das entspricht etwa der Kühlleistung von 1,3 Millionen Kühlschränken.

Gastronomen über Baustelle nicht erfreut

Auch wenn die Bewohnerinnen und Bewohner und die Geschäftsleute der Inneren Stadt die Fernkälte künftig nutzen können, freuen sich nicht alle über die Fortschritte beim Bau der neuen Zentrale in der Postgasse.

„Das Geschäft zu Mittag kann man jetzt komplett vergessen und auch am Abend ist es beeinträchtigt, weil wir um 20 Sitzplätze weniger haben“, sagte Peter Czaak vom Gasthaus „Beim Czaak“. „Als wir aufmachen konnten, haben die angefangen zu graben. Schlechtes Timing“, sagte Roland Wiederer von der Vinothek „W-Einkehr“.

Der Bauplan von Wien Energie zum Ausbau der Fernkälte sei nicht anders zu koordinieren gewesen, hieß es. Im Spätsommer sollen die Arbeiten für die Fernkältezentrale Stubenring abgeschlossen sein. Derzeit werden noch kleinere Leitungen für die Be- und Entlüftung gelegt und Anschlussarbeiten vorgenommen. Die Flusswasserentnahme beim Donaukanal ist bereits fertiggestellt und wird nun testweise in Betrieb genommen.