Leere Hallen statt dichtem Gedränge auf der Tanzfläche: Partys im Na Nang club in Hernals sehen normalerweise anders aus. Aber mit der aktuellen Sperrstunde bleibt nicht viel Zeit, um abends zu feiern: „Weil die Leute kommen bei uns um 22.00 Uhr, da ist erst der Anfang. Jetzt muss ich da schon wieder zumachen, weil die Sperrstunde 22.00 Uhr ist. Das ist schwierig“, sagte Taff Senegambia, Inhaber und DJ des Clubs.
Sperrstunde blockiert Clubszene
Die Wiener Nachtgastronomie fordert von der Politik ein Ende von Sperrstunde und Abstandsregel. Aktuell dürfen Clubs, Diskos und Bars nur bis 22 Uhr öffnen. Für die meisten zahlt sich das nicht aus.
Ab 10. Juni soll die Sperrstunde auf Mitternacht verlängert werden. Licht in dunklen Zeiten, auch für das Chelsea am Gürtel, aber bei weitem nicht genug Licht: „Wir machen jetzt Sitzplatzkonzerte mit beschränkter Kapazität. Ja, das ist nicht einmal die halbe Miete, die man normal erreicht, aber besser als nix“, sagte Inhaber Othmar Bajlicz. Er sei froh, überhaupt öffnen zu können und hoffe nun, dass die Sperrstunde so schnell wie möglich gänzlich fällt und wieder auf Normalbetrieb umgestellt werden kann.
Normalbetrieb ist getestet zu tanzen
Normalen Konzert- und Diskobetrieb: Das wünschen sich zahlreiche Klubs in Wien. Die Vienna Club Comission berät Klubs bei Förderungen und Sicherheitskonzepten. Jetzt fordert sie von der Politik angesichts illegal stattfindender Partys sowie einer mittlerweile guten Impfstrategie und einem guten Testangebot in Wien den Normalbetrieb als nächsten logischen Schritt: „Normalbetrieb heißt, dass wir wieder eng umschlungen tanzen können, nur mit der Gewissheit, dass wir alle getestet, genesen oder geimpft sind“, erklärte Martina Brunner von der Vienna Club Comission.
Sendungshinweis
„Wien heute“, am 2. Juni 2021
19.00 Uhr, ORF 2
Für die Interessensgemeinschaft Club Kultur sind noch viele Fragen offen. So sei „irgendwas mit Nachtgastronomie über den Sommer“ zu lesen gewesen. Es sei nun die Frage, ob das jetzt jedes Jahr so sein werde, dass nur über den Sommer geöffnet werden könne: „Wir haben Bedenken darüber, ob das mit der Sperrstunde klappt, und mit der Auslastung, weil ein Club oder solche Räume sind auf viele Menschen ausgelegt und sie funktionieren auch nur dadurch“, sagte Nadine Cobbina, Sprecherin der IG Clubkultur. Party müsse sein, argumentiert die Clubszene. Und gerade in Pandemiezeiten sollte sie in kontrollierbaren Räumen stattfinden.