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Verkehr

Abgenutzte Gleise bremsen „Öffis“

Die Wiener U-Bahnen und Straßenbahnen können derzeit an zahlreichen Stellen nur mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren. Schuld ist der zum Teil schlechte Zustand der Schienen. Die Wiener Linien wollen diese nun in den nächsten Jahren verstärkt erneuern.

Straßenbahnen, die an manchen Stellen langsamer fahren, werden die Fahrgäste der nächsten Zeit noch häufiger erleben. Auch bei der U-Bahn gibt es solche „Langsamfahrstellen“. Die Linie U3 etwa braucht für ihre Gesamtstrecke drei Minuten länger als vorgesehen. Das langsame Fahren auf diesen Teilstrecken schont die abgenutzten Gleise, von denen in den nächsten Jahren mehr als gewöhnlich ausgetauscht werden müssen. Betroffen sind laut den Wiener Linien rund 2,5 Prozent des Gleisnetzes.

„Es ist ein ständiger Verschleißprozess“

Der Hauptgrund für die vielen notwendigen Gleisbauarbeiten liege Jahrzehnte zurück, erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. „Weil in den 80er und 90er Jahren sehr viel gebaut wurde, muss man heute auch mehr erneuern“, erklärt Steinbauer gegenüber „Wien heute“. „Die Gleismodernisierungen werden nie fertig sein, weil es ja ein ständiger Verschleißprozess ist. Das heißt, Gleise, die wir heute oder morgen erneuern, werden je nach Konstruktion und Radius in sieben, zehn oder 40 Jahren auch wieder zu erneuern sein.“

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Auch das hohe Gewicht etwa der ULF-Züge sorgt für mehr Belastung der Schienen

Zusätzlich hätten laut den Wiener Linien dichtere Intervalle und das hohe Gewicht moderner Zuggarnituren – wie ULF und Flexity – zu mehr Belastung der Schienen geführt. Das Sanierungsprogramm ist bereits angelaufen. Heuer sollen 17 Kilometer Straßenbahnschienen ersetzt werden.

Abgenutzte Gleise bremsen „Öffis“

Die Wiener U-Bahnen und Straßenbahnen können derzeit an zahlreichen Stellen nur mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren. Schuld ist der zum Teil schlechte Zustand der Schienen. Die Wiener Linien wollen diese nun in den nächsten Jahren verstärkt erneuern.

Sanierung dauert mehrere Jahre

Die Baustellen müsse man dabei in die gesamte Verkehrsorganisation der Stadt einbetten, betont Steinbauer. „Das heißt, man kann sie nicht beliebig jederzeit und überall machen. Vieles geht auch nur in den Sommerpausen.“ Auch andere Randbedingungen, wie Kapazitäten der Industrie, müsste man bei der Sanierungsplanung beachten. Die Sanierung des Schienennetzes soll drei bis vier Jahre dauern. Bei der U-Bahn will man die meisten „Langsamfahrstellen“ noch heuer beseitigen.