Der Kameraproduzent Leica versteigert zweimal jährlich bei der „Leitz Photographica Auction“, – benannt nach dem früheren Namen des Unternehmens – Kamerararitäten. Bei der diesmaligen Auktion wurden 469 Exponate angeboten. „Unsere Vintagekamera-Spezialisten suchen ständig weltweit nach Verkäufern seltener Kameras und prüfen die Stücke hier auf ihre Authentizität“, erzählte der Geschäftsführer von Leica Camera Classics, Alexander Sedlak. Die Auktionspalette umfasste nicht nur Leica-Kameras, sondern auch Geräte anderer Hersteller.

Geachtet wird bei den Auktionen auch auf Kameras mit einer Geschichte, die das Gerät einzigartig macht. Dieses Mal kam etwa eine Kamera zum Verkauf, die Teil der russisch-amerikanischen Apollo-Sojus-Mission 1975 war. Die Arsenal Kiev FK-6 wurde speziell für den Gebrauch in einer sauerstoffreichen Umgebung entwickelt und aus nicht entflammbaren Materialien hergestellt. Sie wurde auf 40.000 bis 50.000 Euro geschätzt, und schließlich um 45.600 Euro versteigert.

Reise am Nordpol
Daneben suchte auch einer der letzten Apparate einer Expedition zum geografischen Nordpol einen neuen Besitzer bzw. eine neue Besitzerin. Der Fotograf Martin Hartley nahm die Kamera auf zwei Expeditionen 2010 und 2017 mit. Die Leica MP 0.72 Silver Chrome hat einen Schätzwert von 6.000 bis 7.000 Euro. Gemeinsam mit seiner Leica wurden auch zwei am Nordpol entstandene Bilder des Fotografen versteigert. Dazu gab es ein Fläschchen mit einer Wasserprobe von der Expedition 2010.

Eine spezielle Versteigerung betraf eine originale M-A Kamera der berühmten „Edition 100“, mit der Leica sein hundertjähriges Jubiläum feiert. Der Schätzpreis lag bei 6.000 bis 7.000 Euro. Der Erlös diente aber einem guten Zweck und ging an Licht ins Dunkel. Es wurden 19.200 Euro erzielt. Die Bieterinnen und Bieter wurden pandemiebedingt vorwiegend online oder telefonisch zur Auktion im Hotel Bristol zugeschaltet.