Chronik

Baby geschüttelt: Kind in Spital gestorben

Das Baby, das Anfang Juni in Liesing von seinem Vater geschüttelt und schwer verletzt worden war, ist am frühen Samstagabend im Spital gestorben. Über die Eltern des Kindes war bereits am Freitag U-Haft verhängt worden.

Die Misshandlung des Babys ereignete sich am 4. Juni in einer Wohnung im 23. Bezirk. Laut Polizei dürfte der Vater das Baby mehrmals geschüttelt haben, um es „ruhigzustellen“. Das kleine Mädchen soll dabei ein Schütteltrauma erlitten haben. Die 22-jährige Mutter habe die Tat beobachtet, aber nicht eingegriffen, hieß es von der Polizei.

Das rund zehn Wochen alte Mädchen wurde ins Spital geflogen, wo es auf der Kinderintensivstation behandelt wurde. Die behandelnden Ärzte verständigten die Polizei. Das Mädchen schwebte mehr als eine Woche in akuter Lebensgefahr. „Am frühen Samstagabend ist das Baby verstorben“, bestätigte ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes am Sonntagvormittag auf Anfrage von wien.ORF.at.

Eltern leugneten Misshandlung zunächst

Die Eltern, beide sind österreichische Staatsbürger, wurden einvernommen, stritten jedoch laut Polizei vorerst jegliche Gewaltanwendung ab. Am Mittwoch wurde das Paar schließlich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen. Bei ihrer weiteren Einvernahme waren die Eltern schließlich geständig – mehr dazu in Vater schüttelte Baby.

Am Freitag wurde über beide die Untersuchungshaft verhängt. Wegen welcher Delikte die Ermittlungen nun nach der Todesfolge der schweren Körperverletzungen genau weitergeführt werden, war am Sonntag auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft noch unklar.

MA 11 war mit Eltern in Kontakt

Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) kennt die Eltern, wie eine Sprecherin erläutert hatte. „Wir haben die Familie gekannt und betreut.“ Es habe sich um eine finanzielle Beratung im Zuge einer Delogierungsverhinderung gehandelt, außerdem gab es Beratungen zu Themen rund um die Geburt. Involviert waren dabei Sozialarbeiter, -pädagogen, Ärzte und Hebammen. Die MA-11-Sprecherin betonte dabei: „Es haben sich keine Hinweise zu einer akuten Gefährdung des Kindes gezeigt.“

Die Sprecherin appellierte außerdem an alle Eltern, sich bei Überforderung und Fragen an die Familienzentren zu wenden. Dort könne man mit Rat und Unterstützung helfen.