Auf den Karlplatz strömten gegen 23.30 Uhr immer mehr Menschen. „Wir wohnen alle hier in der Nähe und dachten wir kommen alle nochmals vorbei und schauen“, sagte eine Jugendliche gegenüber „Wien heute“. Ein anderer meinte, dass er Leute aus dem 21. und 23. Bezirk kennt, die am Wochenende zum Karlsplatz kommen. „Und das ist ja das gute, man trifft seine alten Freunde, man begegnet sich und das ist das tolle daran“. Eine andere junge Frau meinte: „Du kannst so lange bleiben wie du willst. Niemand sagt was“.
Partystimmung mit Awareness-Teams
Karlsplatz und Donaukanal-Promenaden waren wieder Partyzone. Erstmals dabei die Awareness-Teams mit Infos, Wasserflaschen, Kondomen und beruhigenden Worten ausgerüstet. Die Polizei war im Großeinsatz, es gab aber kaum Zwischenfälle.
Die Polizei war mit Kamera-Wägen im Einsatz, um Videoaufzeichnungen machen zu können. Doch davon wurde nicht Gebrauch gemacht, erklärte eine Polizeisprecherin am Samstag. Erstmals im Einsatz waren die sogenannten Awareness-Teams. Die Sozialarbeiter oder ehemaligen Festivalmitarbeiter sollen zur Deeskalation beitragen und rund um die Themen Lärm und Müll informieren. Die Vierer-Teams hielten sich aber im Hintergrund.
„Man hat auf uns vergessen“
Auch der Donaukanal verwandelte sich in eine riesige Partymeile. „Man trifft immer neue Freunde, so kann man Leute treffen, jetzt in diesen schwierigen Zeiten“, sagte ein Jugendlicher.
„Man hat auf uns vergessen, man hat sich nicht um einen Platz gekümmert, wo wir feiern können, wo wir sein können“, kritisierte ein anderer, der mit seinen Freunden zum Donaukanal gekommen ist. Eine andere junge Frau meinte, dass die Sperrstunde für die Gastronomie das Problem sei. „Denn wenn es keine Sperrstunde geben würde, würden mehr Leute verteilt wo sein, mit Tests und mit Nachweisen“.

Insgesamt 19 Anzeigen
Vereinzelt gab es an den Feier-Hotspots Einsätze wegen Lärmerregungen, berichtete die Polizei. Insgesamt kam es aber nur zu zwei Anzeigen nach dem Strafgesetzbuch, eine wegen Körperverletzung und eine nach dem Suchtmittelgesetz, sowie 17 verwaltungsrechtlichen Anzeigen.