Sequenzierung am Forschungszentrum für Molekularbiologie am Gelände des AKH.
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Coronavirus

Delta-Variante auch in Wien

Auch in Wien ist die Delta-Variante des Coronavirus bestätigt worden. Die Mutante gilt als deutlich ansteckender als andere Varianten. Bisher gibt es zwölf bestätigte Fälle, aber auch weitere Verdachtsfälle.

„Wir haben zwölf Fälle, wo die Variante durch Sequenzierung bestätigt worden ist“, sagte Andreas Huber vom Krisenstab der Stadt gegenüber „Wien heute“. Bei den betroffenen Personen handelt es sich laut Huber großteils um Reiserückkehrer, die die Infektion bereits überstanden haben. Die Fälle liegen mehr als 14 Tage zurück.

Allerdings liegen derzeit auch „19 aktive Verdachtsfälle“ vor, sagte Huber. PCR-Tests hätten darauf hingewiesen, die Ergebnisse der Sequenzierung liegen aber noch nicht vor. Diese dauert in der Regel zwischen sieben und zehn Tagen. Laut Huber haben sich bisher 40 Prozent der Verdachtsfälle als Delta-Variante bestätigt.

Coronavirus: Delta-Mutation auch in Wien

Sie sogenannte indische Mutation des Virus ist auch in Wien festgestellt worden und zwar bei 12 Personen. 19 Verdachtsfälle gibt es noch. Die Proben werden noch sequenziert.

„Eine einmalige Impfung wirkt teilweise“

Die zunächst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta ist Analysen zufolge wesentlich ansteckender als der in Großbritannien entdeckte Alpha-Typ. Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei Alpha, hatte die englische Gesundheitsbehörde Public Health England am Freitag mitgeteilt.

„Jetzt ist es so, dass wir in jedem Bundesland praktisch Einzelfälle haben und es werden mehr und mehr“, sagte der Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien gegenüber „Wien heute“. Man müsse nun darauf achten, und vermehrt und spezifisch auf diese Virus-Variante testen. „Wo sie sich auszubreiten beginnt, muss man regionale Maßnahmen setzen“.

Die Delta-Variante – auch B.1.617.2 genannt – soll sich auch stärker als andere Varianten der Schutzwirkung der Impfstoffe entziehen können. Das gelte vor allem nach nur einer Impfdosis. „Eine vollständige Immunisierung bestehend aus zwei Teilimpfung wirkt sehr gut auch gegen diese indische Virusvariante. Eine einmalige Impfung wirkt teilweise. Das heißt, was wir machen können, ist noch einmal den Impfturbo heftiger zünden, falls das möglich ist“, sagte Novotny.

Neue Namen für Varianten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt die CoV-Varianten nun nach dem griechischen Alphabet. Damit soll vermieden werden, dass Länder mit bestimmten Varianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.