Frau und Mann sitzen im Gras auf Heldenplatz, davor Schild „Hungerstreik“
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Umwelt & Klima

Hungerstreik gegen „Ökozid“

Mit einem unbefristeten Hungerstreik protestiert eine Wissenschaftlerin am Wiener Heldenplatz seit 15 Tagen gegen die Zerstörung der Umwelt. Sie könne „dem Wahnsinn nicht länger zusehen“ und fordert von der Stadt einen Planungs- und Baustopp.

"Wenn wir unseren rücksichtslosen Raubbau an der Natur so fortsetzen, bedeutet das für hunderte Millionen – wenn nicht Milliarden – Menschen den Tod. Unsere Regierungen handeln weiter, als gäbe es kein Morgen. Ich kann dem Wahnsinn nicht länger zusehen“, meinte die Molekularbiologin Martha Krumpeck. Ihr Protest richtet sich rein prinzipiell gegen alle Projekte, durch die in der Zukunft mehr Treibhausgase ausgestoßen werden würden, und speziell gegen den Weiterbau der Wiener Umfahrung und den Lobautunnel.

Ein Feld bei Groß-Enzersdorf
APA/Hans Klaus Techt
Tauziehen um Bau der Schnellstraße als Teil des Regionenrings rund um Wien

„Milliarden für fossilen Autoverkehr“

"Allen Lippenbekenntnissen zum Klima- und Umweltschutz zum Trotz soll noch in diesem Jahr im Osten Wiens mit dem Bau einer milliardenteuren Schnellstraße für den fossilen Auto-und Lkw-Verkehr begonnen werden. Durch den empfindlichen Nationalpark Donau-Auen soll ein Tunnel gebohrt werden, dessen Auswirkungen auf die komplexen Wasserkreisläufe in der Lobau – und damit auf das Wasserwerk Lobau, aus dem etwa in Dürrezeiten Teile unseres Wiener Leitungswassers stammen – noch gar nicht abzuschätzen sind“, sagte Krumpeck.

Die Wissenschaftlerin sitzt mit einem Schild vom späten Vormittag bis zur Dämmerung am Heldenplatz. Besuch ist willkommen, allerdings nur unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. „Ich bin noch nicht gegen Corona geimpft“, sagte Krumpeck.