Leerer abgesperrter Schanigarten
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Wirtschaft

Streit über Schanigärten in Margareten

Wie lange Schanigärten am Abend offen haben, ist von Bezirk zu Bezirk verschieden. Hintergrund ist eine neue Verordnung. Während nun in den meisten Bezirken bis Mitternacht geöffnet ist, sperren etwa Margaretens Gastgärten um 23.00 Uhr zu. Das sorgt für Unmut.

Anfang des Jahres konnten die Bezirke selbst eine Öffnungszeitenverlängerung von 23.00 auf 24.00 Uhr beantragen. Der Großteil der Bezirke tat das auch. Im fünften Bezirk verzichtete man dagegen auf eine Ausweitung. Der Bezirk begründete das damit, dass die Bewohnerinnen und Bewohner durch den U-Bahn-Bau ohnehin schon beeinträchtigt seien.

„Noch mehr heraußen als normalerweise“

Die Gastronominnnen und Gastronomen sind sauer und fordern eine Kompromisslösung. „Das Problem ist, wenn sie sich entscheiden, sie möchten in einen Schanigarten gehen und es ist vielleicht schon zehn Uhr am Abend, dann gehen sie natürlich in den Schanigarten, der bis zwölf geöffnet hat und nicht in den, der bis elf geöffnet hat. Dadurch gehen uns Gäste verloren“, sagte Constanze Stahr vom Lokal „Die Tapete“ am Dienstag gegenüber „Wien heute“.

Streit um Schanigärten

Sitzen, trinken und essen im Schanigarten. Wie lange das am Abend erlaubt ist, hängt vom Bezirk ab. Eine neue Verordnung der Stadt sorgt für Wirbel.

Ins selbe Horn stieß Christian Wanke von „Rudis Beisl“: „Umsatzmäßig merkt man jeden Tag, wo man länger offen haben kann. Die Leute sitzen gerne heraußen und jetzt natürlich, nach der Pandemie, sitzen vorsichtshalber noch mehr heraußen als normalerweise.“

Kompromissvorschlag auf dem Tisch

Ein Interview wollte die Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic (SPÖ) nicht geben. Unverständnis äußerte der grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Thomas Kerekes – vor allem jetzt, wo auch die Fußballeuropameisterschaft stattfindet: „Wir haben die Chance, dass die Europameisterschaft so ein bisschen als Lösung oder als Testzentrum gilt. (…) Man könnte ja mal probieren, mal schauen, wie funktioniert es in diesem Monat, wenn man eine längere Öffnung ermöglicht.“

Es könne nicht sein, dass man Anrainerinnen und Anrainer gegen die Gastronomie ausspiele, aber auch nicht den Bezirk gegen Gastronomie und Anrainer, so Kerekes. Um Anrainern entgegenzukommen, hat Stahr nun einen Kompromissvorschlag parat und auch eine Petition gestartet: „Wir wollen jetzt, dass wir den Garten an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen bis 12.00 Uhr öffnen dürfen. Wir finden das einen fairen Kompromiss.“