Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Chronik

Mit Klebeband gegen Falschparker

Ein Aktivist beklebt in Wien falsch geparkte Autos mit einem Malerabdeckband und stellt die Bilder dann ins Internet. Er will so Bewusstsein schaffen, wie der öffentliche Raum verteilt ist, sagt er. Kritik an den Aktionen kommt vom ÖAMTC.

Die Aktionen dauern nicht einmal 30 Sekunden: Der Aktivist, der anonym bleiben möchte, rollt dabei das Klebeband ab, fixiert es mit dem Fuß am Boden und klebt es dann auf das falsch geparkte Auto. Anschließend macht er noch ein Foto für den Kurznachrichtendienst Twitter, und weg ist er. Das angebrachte Klebeband soll die überparkte Bodenmarkierung sichtbar machen.

„Ich habe mich mit Raumordnung und Stadtplanung beschäftigt. Es gibt diese Dominanz des Autos im Stadtbild. Und ich hatte dann nachts die Idee, das sichtbar zu machen, nicht nur für die Autofahrerinnen und Autofahrer selber, sondern auch für die Passantinnen und Passanten“, sagte der Aktivist gegenüber „Wien heute“. Über seinen Twitter-Account „Tape on Cars that Cross a Line“ erreicht er derzeit mehr als 2.000 Follower.

Fotostrecke mit 13 Bildern

Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit Klebeband – Die Fotos davon veröffentlicht er auf Twitter
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Tape on Cars: Ein Wiener beklebt Autos mit einem Klebebandstreifen, wenn sie falsch geparkt wurden und so etwa einen Teil des Gehsteigs versperren
Privat
Tape on Cars: Ein Wiener beklebt Autos mit einem Klebebandstreifen, wenn sie falsch geparkt wurden und so etwa einen Teil des Gehsteigs versperren
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„Ich habe nicht vorher um Erlaubnis gefragt“

Seit drei Monaten ist der knapp 40-Jährige mit dem Klebeband in Wien unterwegs. Im Brotberuf arbeitet er in der Werbung. Bisher erwischte ihn noch kein Autofahrer. „Es ist natürlich auch klar, dass es Aktivismus ist. Ich habe nicht vorher um Erlaubnis gefragt. Ich mache das als Störaktion, aber – das ist ganz wichtig – als friedliche. Ich verwende bewusst ein Malerabdeckband, weil das zum Beispiel keine Rückstände hinterlässt auf den Fahrzeugen“, so der Aktivist.

„Gibt dazu noch keine Rechtsprechungen“

Vor allem Autos, die auf den Gehsteig ragen oder einen Teil des Radweges versperren, verpasst der in Wien klebende Aktivist einen Klebestreifen. „Das Überragen einer Bodenmarkierung ist an und für sich unzulässig, wenn man parkt mit einem Fahrzeug. Nur sind manchmal die Markierung so knapp bemessen, dass nicht jede kleine Übertretung von der Polizei auch beanstandet wird“, sagte ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer.

Klebeband gegen Falschparker

Ein Wiener Aktivist beklebt falsch geparkte Autos mit einem Maler-Abdeck-Band und stellt die Bilder dann ins Internet. Er will so Bewusstsein schaffen, wie der öffentliche Raum verteilt ist, sagt er.

Dass Privatpersonen nun zu Parksherrifs werden, ist für Hoffer keine Lösung. „Es gibt dazu noch keine praktischen Erfahrungen oder Rechtsprechungen, aber ich würde sagen, es ist schon ein Eingriff, der deutlich ist und damit auch eine Besitzstörungshandlung darstellt. Das heißt, der betroffene Fahrzeugbesitzer kann gegen denjenigen, der die Bänder anbringt, mit einem Unterlassungsanspruch vorgehen und kann auch Schadenersatzansprüche damit geltend machen“, sagte Hoffer.

Dem Aktivisten drohe nicht so sehr eine Strafe, sondern ein zivilrechtlicher Unterlassungsanspruch ,der mit „Gerichtsgebühren von ein paar hundert Euro verbunden ist“, sagte Hoffer. Dass er sich in einer „Grauzone“ bewege, sei ihm klar, sagte der Aktivist – und: Er wolle auch künftig weiter kleben.